Essen-Bergerhausen. . Der Bürgerverein Bergerhausen wird sich 2017 weiter um die Baustelle auf der Rellinghauser Straße kümmern. Kaufleute beklagen Umsatzrückgang.
Während die Verkehrsprobleme, die mit der stark frequentierten Ruhrallee und der Baustelle auf der Rellinghauser Straße zusammenhängen, längst Dauerthema in Bergerhausen sind, kam im vergangenen Jahr die Situation der Flüchtlinge im Stadtteil als wichtiges Themenfeld dazu, erklärt Wolfgang Pfotenhauer, Vorsitzender des Bürgervereins Bergerhausen 1956.
Manchmal sei es ein nicht einfacher Spagat, einerseits die Interessen der Bürger wahr- und ihre Ängste in Bezug auf die Flüchtlinge ernstzunehmen, andererseits die Asylbewerber in den Unterkünften zu unterstützen. „Die Aufgabe, zu vermitteln, ist uns aber ganz gut gelungen“, resümiert der Vorsitzende. Leider sei die Flüchtlingsunterkunft an der Pregelstraße „Hals über Kopf“ leergezogen worden, so dass es kaum Gelegenheit zur Verabschiedung gegeben habe. Er wünsche sich, dass Flüchtlinge auch mal ganz spontan etwas für die Bergerhauser tun könnten, „und sei es, einer Seniorin die Einkaufstasche zu tragen“.
Jetzt arbeite der Bürgerverein beim runden Tisch für die Unterkunft Klinkestraße mit. „Im Moment scheint alles gut zu laufen, es gibt keine Beschwerden“, so Kuno Schädlich vom Bürgerverein. Insgesamt sieht sich der Bürgerverein mit seinen gut 80 Mitgliedern als Bindeglied zwischen den Vereinen und ihren Aktivitäten, sei es der ESC Rellinghausen, der Gartenbauverein Essen-Süd oder die Arbeiterwohlfahrt mit ihrem Schach- und Computerclub.
Umbau der Kreuzung Weser- und Werrastraße
Zentrales Thema bleibe auch 2017 der Umbau der Kreuzung Weser-/Werrastraße und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Geschäftsleute. Nachdem im Herbst die neuen Kanäle verlegt worden seien, ruht die Baustelle seit Weihnachten. Voraussichtlich im April werde es weitergehen. In den Sommerferien folge dann der barrierefreie Umbau der Straßenbahnhaltestelle. „Für die Geschäftsleute hier ist die Baustelle mit großen Umsatzeinbußen verbunden, da dadurch viele Parkplätze wegfallen“, erklärt Ernst Broszik vom Bürgerverein.
Zum Thema Baustelle ist auch Kritik in Richtung Stadtverwaltung nicht zu überhören. „Als Bürgerverein sind wir nicht dazu gehört worden. Wir wollten eine Bürgerversammlung abhalten, um über die Baustelle zu informieren und auch die betroffenen Fußgänger zu hören. Das hat die Verwaltung abgelehnt. Die Pläne waren offenbar schon festgezurrt, da gab es nichts mehr zu diskutieren oder Vorschläge der Bürger zu berücksichtigen“, sagt Pfotenhauer, der sich insgesamt eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadt wünscht.
Bürgerverein kämpfte für den Ruhralleetunnel
Ärgerlich sei, dass der Bürgerverein in Sachen Verkehrsbelastung trotz Nachfrage keine näheren Informationen bekomme. Ortskundige Fahrer versuchten dem Stau auf der Ruhrallee zu entgehen, indem sie durch die Wohnstraßen führen. „Wir haben schon vor Jahren für den Ruhralleetunnel gekämpft. Leider ohne Erfolg“, sagt Pfotenhauer.
Zusätzlichen Durchgangsverkehr befürchten die Verantwortlichen des Bürgervereins, wenn der Galvanisierbetrieb Anke sein Gelände an der Rellinghauser Straße verlässt und dafür ein Supermarkt auf dem Gelände eröffnet. „Parkplätze sind das Wichtigste für die Geschäftsleute, sonst wird Bergerhausen immer mehr veröden“, sagt Kuno Schädlich, der nicht nur leerstehende Ladenlokale, sondern auch nicht zu vermietende Wohnungen meint.