Essen-Margarethenhöhe. . Die Margarethe-Krupp-Stiftung hat die Toiletten am Markt der Margarethenhöhe renovieren lassen. Fremdenführer erhalten jetzt einen Schlüssel.

Nach jahrelangen Diskussionen gibt es jetzt eine Verbesserung der Toiletten-Situation auf der Margarethenhöhe. Die maroden Sanitäranlagen unter den Arkaden am Kleinen Markt sind komplett renoviert, die Keramik ist neu, die Wände sind gestrichen. Die Toilette gibt es schon sehr lange, grundlegend erneuert wurde sie offenbar noch nie.

Bisher war das WC nur für Marktbeschicker und -besucher zu den Marktzeiten zugänglich. Jetzt wird die Toilette auch im Rahmen von öffentlichen Führungen über die Margarethenhöhe, die regelmäßig vom Ruhrmuseum und der Bürgerschaft angeboten werden, nutzbar sein.

Die renovierten Besuchertoiletten befinden sich unter den Arkaden des Marktplatzes. Dahinter liegt der Edeka-Supermarkt.
Die renovierten Besuchertoiletten befinden sich unter den Arkaden des Marktplatzes. Dahinter liegt der Edeka-Supermarkt. © Rebecca Häfner

„Die Führer bekommen einen Schlüssel, so dass sie die Toilettenanlage für die Besucher öffnen können“, sagt Wolfgang Fröhlich, Geschäftsführer der Essener Verwertungs- und Betriebsgesellschaft (EVB), die bei der Stadt für die Märkte zuständig ist.

Die Anlage mit der Damen- und Herrentoilette gehört wie der Markt selbst der Stadt. Die Kosten für die WC-Renovierung in Höhe von rund 15 000 Euro hat jedoch die Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) übernommen, so MKS-Geschäftsführer Michael Flachmann. Die Modernisierungsarbeiten dauerten etwa drei Wochen.

Für die Bewohner wird sich die Situation verbessern

„Wir haben ja so eine Art Gesamtverantwortung für das Leben hier im Stadtteil, der wir gerne nachkommen“, begründet Flachmann das Engagement der Stiftung. Die MKS hatte auch schon mit der Beleuchtung unterhalb der Arkaden für stimmungsvolles Licht am Markt gesorgt.

Für die Bewohner der historischen Gartenstadt wird die nun für Besucher zugängliche Toilette Entlastung bedeuten. Seit Jahren fordern sie eine Verbesserung der Toiletten-Situation im Stadtteil. Immer wieder war es vorgekommen, dass Besucher auf Grünflächen oder sogar in Vorgärten urinierten, bei fremden Menschen schellten und deren WC benutzen wollten.

Gehbehinderte Besucher dürfen das Hotel-WC nutzen

Oft suchten sie auch das Hotel M am Marktplatz auf, um ihr „dringendes Bedürfnis“ zu erledigen. Da die Toilettenanlage am Markt nicht behindertengerecht ist, gebe es eine Absprache mit Harald Mintrop vom Hotel M, dass gehbehinderte Besucher die Toilette des Hotel-Restaurants nutzen dürfen, so Wolfgang Fröhlich.

Mindestens drei Besuchergruppen pro Woche besuchen die Margarethenhöhe, schätzt Michael Flachmann. Im Rahmen der Grünen Hauptstadt 2017 könnte die Zahl durchaus steigen, so dass die neu gestaltete Toilettenanlage – die einzige öffentliche im Stadtteil – in Zukunft wahrscheinlich noch stärker genutzt werde.

Stromkasten wurde im Zuge der Renovierung verlegt

Zusätzlich gibt es eine Verbesserung bei der Stromversorgung der Markthändler. Jeder Händler hat seinen eigenen Anschluss und Zähler. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde jetzt der Stromverteiler-Kasten für die Beschicker der hinteren Markthälfte verlegt und hinter einer Wand im Toiletten-Vorraum untergebracht. Die Markthändler können die Kabel bei Bedarf durch eine Art Katzenklappe in einer zweiten Tür führen.

„Das ist einfacher als früher. Zudem entfällt der Kabelsalat, der ja auch zu Stolperfallen führte“, sagt Jochen Biefang, Prokurist der Margarethe-Krupp-Stiftung. Die Gestaltung der Tür sei mit dem Denkmalschutz abgesprochen, die Klappe für die Kabel mit einem Scharnier eingesetzt worden.