CDU in der Bezirksvertretung II will die im 15. Jahrhundert erbaute Siechenkapelle zum Kulturhauptstadtjahr mit Laternen in Szene setzen, die nach historischem Vorbild gefertigt werden

Rüttenscheid. Die CDU in der Bezirksvertretung II will bereits jetzt einen Beitrag zur Kulturhauptstadt 2010 leisten. Die Idee: Die Siechenkapelle an der Rüttenscheider Straße 143, zwischen 1426 und 1445 erbaut und bis ins 18. Jahrhundert Station für Lebrakranke, soll als eines der ältesten und markantesten Gebäude im Stadtteil besonders herausgestellt werden. "Dazu soll die Siechenkapelle mit historisierender Beleuchtung in stimmungsvolles Licht getaucht werden", erklärt CDU-Bezirksvertreterin Hannelore Pintzke. Auch andere historische und sehenswerte Gebäude und Plätze, zum Beispiel die Kirche St. Ludgerus am Wehmenkamp, könnten so im wahrsten Sinne des Wortes stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden, findet die Politikerin.

Unter historisierenden Laternen verstehe man solche, die in den vergangenen 120 Jahren hergestellt wurden und an verschiedenen Orten des Landes für Licht sorgten. Diese seien katalogisiert. Hannelore Pintzke: "Da kann man sich dann Modelle aussuchen und bestellen, die stilistisch zum jeweiligen Bauwerk passen. Die Laternen werden als originalgetreue Nachbildungen gefertigt." Die Beleuchtung erfolge allerdings elektrisch mit Sparlampen, die die Stadt gerade flächendeckend installiere. "Die Laternen werden gelbliches Licht verbreiten", erläutert Bezirksvertreter Hermann-Josef Lenze (CDU). Auch in Rellinghausen habe man in den vergangenen Jahren alte, zum Teil wieder aufgearbeitete Laternen zur Verschönerung des Straßenbildes und zur Hervorhebung des historischen Stadtkerns aufgestellt.

Bei der Auswahl des Laternentyps und der Festlegung des genauen Standorts zogen die Politiker Fachleute des Bistums als Eigentümer der Kapelle sowie Vertreter der Stadtwerke hinzu. Die Entscheidung sei schließlich für das Modell "Freudenberg" gefallen. Drei Laternen sollen die Siechenkapelle in Zukunft stilvoll in Szene setzen. Die CDU-Fraktion habe dazu in der Bezirksvertretung II Mittel in Höhe von rund 7000 Euro im BV-Haushalt für 2008 erwirkt. Hannelore Pintzke: "Wir gehen davon aus, dass die Beleuchtung im Spätsommer mit Beginn der dunklen Jahreszeit aufgestellt wird."

So sollen die Besucher der Rüttenscheider Straße mit ihren Geschäften und Restaurants auf das historische Bauwerk hingewiesen werden. Auch umliegende Biergärten würden sicherlich davon profitieren, so Pintzke. Die Beschilderung zur Kapelle müsse jedoch aktualisiert und verbessert werden. Pintzke: "Dafür suchen wir noch Sponsoren."