Sechs Künstlerinnen und ein Künstler aus dem Rüttenscheider "Atelier 61a"präsentieren ab Sonntag ihre Bilder und Skulpturen in der "Alten Cuesterey"
Rüttenscheid/Borbeck. Bilder und Skulpturen in den unterschiedlichsten Formaten sowie Musik bilden den Rahmen für die letzte Kunstausstellung des Jahres im Borbecker Heimatmuseum. Unter dem Titel "malerey trifft . . . cuesterey" zeigen die Künstlerinnen und der Künstler vom "Atelier 61a" ihre Werke. Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 5. Oktober, ab 11 Uhr, in der "Alten Cuesterey", Weidkamp 10.
Obwohl die sechs Frauen und der eine Mann völlig unterschiedliche Ansätze ihres Schaffens präsentieren, haben sie eine Gemeinsamkeit: Ihre Arbeitsräume befinden sich an der Girardetstraße 61a in Rüttenscheid. "Dort gibt es Räume mit Tageslicht, aber ohne Heizung. Andere Zimmer haben kein Tageslicht, dafür aber Heizung", schildert Ilse Straeter die äußeren Begebenheiten, unter denen die Werke der Gruppe entstehen. Sie arbeiteten dort mit ihren eigenen Ideen, aber auch mit dem Austausch mit den anderen und der sich daraus ergebenden Inspiration.
"Ich genieße diesen Austausch, obwohl ich schon male und forme, was ich will", beschreibt Volker Niehusmann sein Schaffen als "Hahn im Korb". Wenn der Musiker seine Gitarre in den Transportkoffer legt, malt er Bilder oder formt Skulpturen.
Ilse Straeter hat sich für die Schau auf das Thema "Tanz" konzentriert. Gleich mehrere Rollen des transparenten Chinapapiers hat sie mitgebracht. In den hohen Räumen des Ausstellungshauses sind auch mehr als drei Meter Länge problemlos zu hängen. Sanft bewegen sich die Fahnen in den Luftzügen, lassen den Betrachter die Bewegungen der Tänzer nachempfinden, kombiniert mit den gezeichneten, geschwungenen Figuren, die oft auf Zeichen reduziert sind.
Spachtelmasse, vielschichtig auf den tragenden Grund geformt, gezogen oder gemasert - damit beschäftigt sich Regina Schmolke. In diese Formen tupft sie Farbpigmente, die, je nach Betrachtungswinkel, ihre Akzente bieten. "Wenn ich beginne, weiß ich nicht, was am Ende steht. Das Wachsen der Strukturen und Spuren ist der Weg", schildert die Künstlerin ihren Umgang mit Material und Farben. Dieser Prozess sei "immer wieder eine neue Herausforderung". Die kräftigen Töne aus dem Farbkasten bevorzugt sie dagegen, um bei Reisen schnelle Eindrücke festzuhalten.
Für die Ateliergemeinschaft aus Rüttenscheid bieten die stimmungsvollen Räume des Borbecker Heimatmuseums eine schöne Chance, Malerei, Grafiken, Zeichnungen und Objekte zusammenhängend in ihren Unterschieden zu präsentieren. Diese Ausstellung gibt einen Überblick über die Vielfalt an Themen und Techniken, mit denen sich die Mitglieder der Ateliergruppe beschäftigen. Vom Gegenstand bis zur Abstraktion, von Aquarell- und Acrylmalerei sowie Druckgrafik bis hin zu Skulpturen reicht die breite Palette der Stile und Mittel.
Angela Erkens, Gisela Jacksch, Volker Niehusmann, Regina Schmolke, Ilse Straeter, Johanna Timaeus und Maria Wuch sind die derzeitigen Nutzer des seit 1986 existierenden Dachbodenateliers in einem Hinterhof. Dort öffnen die Künstler einmal im Monat ihre Räume für Besucher.