Essen-Rellinghausen. . An der Evangelischen Kirche in Rellinghausen entsteht eine Begegnungsstätte. Alt-Immobilien werden abgerissen. Spenden sollen 200 000 Euro bringen.

Steigende Betriebskosten besonders von älteren Immobilien machen auch vor Kirchengemeinden nicht halt, oft wird es irgendwann Zeit für ein wirtschaftlich-strategisches Umdenken. So wie in der Evangelischen Kirchengemeinde Rellinghausen/Stadtwald, wo in den kommenden Monaten und Jahren buchstäblich kaum ein Stein auf dem anderen bleiben wird. „Was die Immobilien-Frage angeht, wollen wir uns sichtbar verkleinern, um uns damit einfach zukunftsfähig zu machen“, so Pfarrer Andreas Volke.

Heißt im Klartext: Das in die Jahre gekommene Gemeindehaus und auch das alte Pfarrhaus an der Oberstraße werden abgerissen, wenn gegenüber an der Bodelschwinghstraße 6 und angrenzend an die Kirche das geplante neue Gemeindezentrum fertig ist. „Dann ist alles unter einem Dach“, freuen sich auch Friederike Fehsenfeld und Gisela Fischer aus dem Presbyterium auf das, was kommt.

Eine Art Ringtausch, der überhaupt erst möglich wurde, weil die aktuell neben der Kirche untergebrachte Kindertagesstätte „Himmelszelt“ wiederum umzieht auf die andere Straßenseite, zur Bodelschwinghstraße 13, wo einst ein altes Jugendhaus stand. Dort entsteht derzeit wie berichtet eine schicke Kindertagesstätte mit neuen Standards, großem Garten und vor allem weitaus mehr Platz. Platz für dann 80 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren. Das Grundstück verkaufte die Gemeinde ans Diakonische Werk, im kommenden Frühjahr soll die Kita „Himmelszelt“ dort einziehen.

Und genau dann kann auch der Um- und Anbau zum neuen Gemeindezentrum entstehen. Aktuell geht die Gemeinde von einer etwa einjährigen Bauzeit aus und kalkuliert mit „sehr spitzem Stift Kosten in Höhe von etwa 850 000 Euro“, wie es in der eigens aufgelegten „Neubauzeitung“ der Gemeinde heiß. Alle Beteiligten gehen eher von höheren Kosten aus, und um die letztlich auch stemmen zu können, hofft das Presbyterium aus tatkräftige Unterstützung der gut 3800 Gemeindeglieder.

„Spendenwand“ im Eingangsbereich

„Spenden darf natürlich auch jeder andere“, so Volke und Fehsenfeld, die große Erwartungen in ein aufgelegtes Fundraising-Modell setzen: Mit der Spendenaktion möchten sie im ersten Schritt rund 200 000 Euro „einnehmen“.

Um die Finanzierung in der Gemeinde so transparent wie möglich zu machen, wird im Eingangsbereich der Kirche eine „Spendenwand“ entstehen. Interessierte Unterstützer können verschieden dotierte „Bausteine“ erwerben, die an der Wand angebracht und auf Wunsch auch mit den jeweiligen Namen der Spender ausgezeichnet werden können.

So die Finanzierung funktioniert und auch der Umbau wie geplant über die Bühne geht, dürfte das neue Gemeindezentrum im Frühjahr/Sommer 2018 fertig sein. „Eine Begegnungsstätte für den gesamten Stadtteil“, verheißen Fehsenfeld und Volke, „mit Sälen, die auch vermietet werden können und vor allem im zukünftigen Unterhalt deutlich günstiger sind als die alten Gebäude an der Oberstraße“. Was übrigens dort einmal passiert, muss sich erst zeigen.