Essen-Haarzopf/Bredeney. . Pastor Michael Niekämper wechselt nach Bredeney, bleibt aber in Haarzopf wohnen. Schmerzhaft war für ihn die Schließung der Kirche St. Maria Königin.
Für die katholischen Christen in Haarzopf heißt es am 20. November Abschied nehmen von Pastor Michael Niekämper. Der 55-Jährige, der 16 Jahre lang in der Gemeinde Christus König wirkte, wird am zweiten Advent in St. Markus in Bredeney als Pastor eingeführt. Damit bleibt er in der Werdener Propsteipfarrei St. Ludgerus, übernimmt aber schwerpunktmäßig neue Aufgaben.
Nach Kaplanstellen in Gelsenkirchen und Bochum war Christus König die erste Pfarrstelle für Michael Niekämper. „Eigentlich bleibt man etwa zehn Jahre in einer Gemeinde. Ich hatte aber gar nichts dagegen, länger in Haarzopf zu bleiben, weil ich mich hier sehr wohlgefühlt habe“, betont Niekämper. Als das Bistum jetzt auf ihn zugekommen sei, ob er sich vorstellen könne, in Bredeney zu arbeiten, habe er zugesagt. „Ich bin in Rüttenscheid aufgewachsen und habe in Bredeney die Goetheschule besucht. Da kenne ich die Strukturen seit langem und habe diverse Kontakte“, erklärt Niekämper. Die Wohnung im Haarzopfer Pfarrhaus behalte er, denn sein Nachfolge Arno Sassen, der bisher in St. Johann Baptist in Altenessen tätig war, wolle in einer Privatwohnung leben. Zudem sei Bredeney ja nur wenige Kilometer entfernt.
Während Niekämper in Haarzopf für etwa 3100 Gläubige zuständig ist, werden es in Bredeney knapp 4000 sein. „Wenn ich jetzt den Wechsel abgelehnt hätte, wäre ich wahrscheinlich im nächsten Jahr woanders hingekommen. So freue ich mich auf die Aufgabe in Bredeney beziehungsweise in der Propsteipfarrei, wo ich ja bereits Ämter innehabe“, so Niekämper. Christus König und St. Markus kooperierten schon länger. „Die Zusammenarbeit möchte ich noch verstärken“, erklärt der 55-Jährige.
Er sei froh, dass die Haarzopfer mit Arno Sassen noch einmal einen Pastor bekämen – angesichts des Priestermangels sei das keineswegs selbstverständlich. Auf der Margarethenhöhe gebe es schon länger keinen Priester mehr und auch die Bredeneyer hätten nach dem altersbedingten Ausscheiden von Pastor Wilfried Hirschler Ende 2015 ein Jahr auf einen Nachfolger warten müssen und seien von der Pfarrei in Werden seelsorgerisch mitbetreut worden.
Eine sehr schmerzhafte Erfahrung während der 16 Jahre in Haarzopf sei die Schließung der Kirche St. Maria Königin Ende 2012 gewesen, die Christus König angegliedert gewesen sei. Etliche Gläubige hätten damals den Kontakt zur Kirche verloren. Auch wenn die Ereignisse jetzt aufgearbeitet seien und man sich auf den Kindergarten-Neubau auf dem Gelände freue, werde der bevorstehende Abriss der Kirche Anfang 2017 sicher noch einmal sehr schmerzlich für die Gläubigen. „Diesen Prozess begleite ich natürlich bis zum Ende“, sagt Niekämper. „Die Menschen sind froh, dass die Kirchenfenster in einer Kathedrale in Sri Lanka unterkommen.“ Das schönste Ereignis in seiner Haarzopfer Amtszeit sei dagegen die Gründung des Pfadfinderstammes vor gut zehn Jahren gewesen.
In Bredeney erwarte ihn eine ähnliche Aufgabenstellung wie in Haarzopf. Dort werde vor allem die Kirchenmusik sehr gepflegt. „Mein Ziel ist es, den Menschen Lust auf den Gottesdienst zu machen“, sagt Niekämper.