Essen-Haarzopf. . Auch wenn die Flüchtlingshäuser am Spielkampsweg nicht gebaut werden, will die Haarzopfer Initiative sich weiter für den Freiflächen-Erhalt einsetzen.

Der Rat hat in seiner letzten Sitzung unter anderem die für Flüchtlingsunterkünfte vorgesehene Fläche an der Hatzper Straße/Ecke Spielkampsweg vorerst aus der Planung genommen. Die Erleichterung bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Haarzopf/Fulerum sagt Nein“ war daraufhin groß. „Natürlich sind wir froh, dass das Areal erstmal als Grünfläche erhalten bleibt“, sagt Daniel Reinhardt, Sprecher der Initiative, die sich angesichts der neuen Situation jetzt in „Wir für Haarzopf/Fulerum“ umbenannt hat.

Als Ende letzten Jahres bekannt wurde, dass die Stadt auf dem Gelände am Spielkampsweg feste Flüchtlingsunterkünfte für 400 Personen bauen wollte, war die Aufregung in Haarzopf groß. Schnell entstand aus einer Facebook-Gruppe eine Bürgerinitiative, die gegen die Bebauung und für den Erhalt der Grünfläche in der Nähe der A 52 kämpfte.

„Der Fokus unserer Arbeit lag natürlich bisher auf dem Grundstück am Spielkampsweg. Die Bürgerinitiative macht aber weiter, denn wir müssen aufpassen, was dort und mit anderen Grundstücken im Stadtteil in der Zukunft geschieht“, so Reinhardt.

Die Stadt habe schließlich das Grundstück am Spielkampsweg gekauft und werde es irgendwann – vermutlich über eine Änderung des Bebauungsplans – für Wohnbebauung nutzen wollen, befürchten die Mitglieder der Initiative.

Auch in Bezug auf andere Flächen im Stadtteil, zum Beispiel am Harscheidweg, gebe es Begehrlichkeiten, auch wenn das Thema derzeit nicht akut sei, so Reinhardt. „Wir haben nichts gegen die Nutzung von Baulücken. Uns geht es ganz klar um die Frei- und Grünflächen im Stadtteil, die ja den Charakter Haarzopfs ausmachen und auf jeden Fall erhalten bleiben sollen“, so der Sprecher der Initiative.

Mit den bisherigen Aktionen, einer Bürgerversammlung, zwei Demos in Haarzopf und der Teilnahme an einer Demo mit anderen Bürgerinitiativen in der Innenstadt, habe man viele Bürger motivieren können. Man suche weiter den Austausch, treffe sich inzwischen nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch monatlich mit dem festen Stamm von 15 bis 20 Mitgliedern. „Zur Bürgerinitiative gehört am Ende jeder, der sich irgendwie für unsere Ziele engagiert. Auch die Facebook-Gruppe mit rund 700 Mitgliedern bleibt bestehen“, sagt Reinhardt. Die angedachten juristischen Schritte seien angesichts der aktuellen Situation nicht mehr nötig, man bleibe aber in Kontakt mit den beiden beauftragten Anwaltskanzleien.

Man lasse sich derzeit rechtlich beraten, ob das Areal nicht komplett zum Landschaftsschutzgebiet werden könne, so der Sprecher. „Wir hatten ja gehofft, dass die Stadt im Zuge der Grünen Hauptstadt vielleicht eine Streuobstwiese auf der Fläche anlegen würde, was aber wohl nicht passieren wird“, so Reinhardt. Weitere Aktionen seitens der Bürgerinitiative seien derzeit jedoch nicht geplant.