Essen-Bredeney. Die Kita am Brandenbusch wechselte unter das Dach des Diakoniewerks. Für die Betreuung unter Dreijähriger wurden neue Räume geschaffen.

Mit dem Wechsel zu einem neuen Träger sind in der Kindertagesstätte am Brandenbusch auch bauliche Veränderungen erfolgt. Zu Beginn des Kindergartenjahres im August ist die Kita von der evangelischen Gemeinde Bredeney in die Trägerschaft des Diakoniewerks übergegangen – wie vorher schon die zweite Kita der Gemeinde am Helmertweg. Parallel dazu liefen die inzwischen abgeschlossenen Arbeiten für den Um- und Anbau. Richtung Wald bekam die Kita 40 Quadratmeter dazu. Die Vergrößerung und teilweise neue Nutzung vorhandener Räume waren nötig, um Plätze für unter Dreijährige zu schaffen.

„Es gab Überlegungen, die Kita am Brandenbusch durch einen Ausbau um zwei Gruppen zu erweitern“, sagt Ulrich Leggereit vom Diakoniewerk. Das sei aus Gründen des Landschafts- und Denkmalschutzes aber unmöglich gewesen. Deshalb wolle man jetzt zwei zusätzliche Gruppen durch den Neubau einer Kita am Heierbusch schaffen. Der Anbau am Brandenbusch ermögliche jetzt die U3-Betreuung. „Für die Kleinen ist zusätzlich zu Gruppen- und Nebenraum ein Ruheraum erforderlich, der natürlich auch für andere Zwecke genutzt werden kann“, erklärt Anneke Groneweg, stellvertretende Leiterin der Kita. Durch den Umzug des Bewegungsraums ins Erdgeschoss gebe es jetzt zwei Besprechungsräume im ersten Stock.

Die Zahl der Kinder und Gruppen bleibe trotz des Anbaus gleich. Statt einer Regelgruppe für Drei- bis Sechsjährige und zwei inklusiven Gruppen für behinderte und nicht behinderte Kinder gebe es jetzt eine Regelgruppe, eine inklusive und eine altersgemischte Gruppe für Kinder von vier Monaten bis sechs Jahren. Von den 17 Kindern dieser Gruppe sind sieben unter drei Jahre alt.

Bindung an Gemeinde bleibt

„Altersgemischte Gruppen sind umstritten, weil die älteren Kinder oft vom Geschrei der Kleinen, gerade in der Eingewöhnungsphase, genervt sind“, sagt Leggereit. Diese Art der Gruppen-Zusammenstellung habe aber auch Vorteile. „Die Jüngeren können von den Älteren lernen, die sich wiederum sozial engagieren und um die Kleinen kümmern können“, so Leggereit. Laut Anneke Groneweg funktioniert das Miteinander gut. „Aber natürlich ist die U3-Betreuung auch eine neue Herausforderung für uns Erzieherinnen.“

Harald Treptow, Vorsitzender des Presbyteriums, lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk. Seit fünf Jahren gibt es laut Leggereit die Kita-Gesellschaft im Diakoniewerk, 15 evangelische Einrichtungen seien bereits unter dem Dach gebündelt, weitere sollen folgen. „Wir sind ein anerkannter und gut vernetzter Träger der Wohlfahrtspflege. Dass sich viele Kitas entscheiden, dem Verbund beizutreten, hat wirtschaftliche und organisatorische Gründe“, so Leggereit. So sei die Vertretung für Kollegen einfacher aus einem größeren Mitarbeiterpool heraus zu regeln und für Mitarbeiter würden sich interne Wechselmöglichkeiten ergeben. Auch Bauprojekte seien einfacher zu organisieren.

Unmittelbare finanzielle Vorteile ergäben sich aus dem Trägerwechsel nicht. Allerdings liege der Eigenanteil für gemeinnützige Träger wie das Diakoniewerk bei neun Prozent, bei Gemeinden dagegen bei zwölf Prozent. Die Senkung des Eigenanteils laufe beim Trägerwechsel aber nicht automatisch, da müsse das Land zustimmen, so Leggereit. „Für uns ist wichtig, dass die Bindung an die Kirchengemeinde trotz des neuen Trägers erhalten bleibt“, sagt Treptow. Das sei vertraglich vereinbart und funktioniere bestens.

Der Bauantrag für die neue Kita am Heierbusch wurde laut Harald Treptow vor 14 Tagen von der ev. Gemeinde Bredeney gestellt. Ob Gemeinde oder Diakonie als Bauherr auftreten, sei noch unklar. Geplant sind dort vier Gruppen. Start der Arbeiten soll noch in diesem Jahr sein, die Plätze sollen im Kita-Jahr 2017/18 angeboten werden.