Essen-Bredeney. . Die Arbeiten für den Neubau an der Bredeneyer Straße starten fünf Monate später als geplant. Der Einkaufsservice wurde eingestellt.

Die Baustelle für den Wohn- und Geschäftskomplex an der Bredeneyer/Zeunerstraße wird eingerichtet, Probelöcher für die stützende Betonpfahlwand entstehen gerade, erklärt Benedikt Gabor vom Verband Deutscher Versicherer, der das Bauvorhaben dort realisiert. Aktuell sei der Kampfmittelräumdienst auf dem Gelände tätig und suche – wie bei Baustellen üblich – nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. „Die Genehmigung für die Baugrube liegt inzwischen vor. Wir gehen davon aus, dass die Baugrube in rund drei Monaten erstellt ist“, so Gabor. Er sei optimistisch, dass auch die Baugenehmigung für den gesamten Komplex in Kürze vorliegen werde. In Sachen Brandschutz und Lüftung zeichne sich inzwischen eine Lösung ab, so Gabor.

Die Arbeiten auf dem Gelände im Zentrums Bredeneys hatten sich verzögert, da die Bezirksregierung Arnsberg in den Sommerferien unter der Zeunerstraße/B224 nach Hohlräumen gesucht hatte, die durch Bergbauaktivitäten in diesem Bereich entstanden sein könnten. „Zum Glück mussten dort offenbar nur kleinere Hohlräume verfüllt werden“, sagt Gabor. Größere Schäden hätten möglicherweise zu weiteren Verzögerungen des Bauvorhabens führen können. Jetzt hinke man dem ursprünglichen Zeitplan vier bis fünf Monate hinterher und hoffe, dass es zügig weitergehen könne.

Da der frühere Kaiser’s-Supermarkt schon vor einigen Monaten abgerissen wurde, ist die Versorgung mit Lebensmitteln besonders für ältere Menschen ohne Auto schwierig. Der Plan der Werbegemeinschaft Bredeney Attraktiv, gemeinsam mit einer Bredeneyer Agentur einen Bestell- und Lieferservice für die Zeit der Bauphase einzurichten, ist allerdings gescheitert. „Die Leute hätten Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs telefonisch bestellen und gegen geringes Entgelt geliefert bekommen können“, sagt Hans-Ulrich Philipsenburg von Bredeney Attraktiv. „Zur Enttäuschung aller Beteiligten hat es aber nur sehr wenige Bestellungen gegeben, so dass es sich nicht lohnte, einen solchen Service aufrechtzuerhalten. Die Leute wollen die Äpfel, die sie kaufen, offenbar vorher sehen“, sagt Philipsenburg. Er vermutet, dass viele Bredeneyer auf Kinder und Enkel oder aber auf Nachbarschaftshilfe setzen.

Damit Bredeneyer Geschäftsleute nicht über die Maßen unter der Baustelle leiden, hat sich die Werbegemeinschaft etwas einfallen lassen: Sie hat eine rund 40-seitige Broschüre der Geschäfte und Dienstleister im Stadtteil erstellt, darunter auch Ärzte, Rechtsanwälte und Handwerker. „Wir haben auch die aufgenommen, die nicht Mitglied bei Bredeney Attraktiv sind. Sie werden in einer anderen Schriftart aufgelistet und mit weniger Details veröffentlicht als die Mitglieder“, sagt Philipsenburg. Die Broschüre soll unter anderem bei Ärzten und in Banken ausliegen und auch die angrenzenden Stadtteile wie Stadtwald oder das südliche Rüttenscheid einbeziehen, erläutert Philipsenburg. Damit wolle man dazu beitragen, dass die Kunden die Anbieter auch während der Bauphase finden.