Essen-Haarzopf.. Die Stadt will die Gebäude an der Hatzper Straße nach dem Auszug der Flüchtlinge wieder für Schüler herrichten. Politiker begrüßen das.


Wenn die derzeit als Behelfsunterkunft für Flüchtlinge genutzte ehemalige Grundschule an der Hatzper Straße angesichts sinkender Flüchtlingszahlen leergezogen wird, könnte sie wieder als Schule dienen. Das schlägt die Verwaltung in einer Vorlage vor, über die der Rat noch abstimmen muss. In Haarzopf findet der Vorschlag durchaus Zustimmung. „Ich finde die Idee gut. Wir haben hier viel zu wenig Plätze für Schulkinder“, sagt Thomas Rotter, zuständiger SPD-Ratsherr. Das gelte besonders angesichts der zahlreichen Flüchtlinge, die noch in Haarzopf und Schuir untergebracht werden sollten.

Die Gebäude der alten Hatzperschule seien längst nicht so marode wie die Schule an der Raadter Straße, die für den Bau der neuen Grundschule Haarzopf abgerissen wurde. „Natürlich muss etwas an den Gebäuden getan werden“, so Rotter. Dass durch die erneute Schulnutzung die Pläne für Wohnbebauung komplett hinfällig würden, glaubt der SPD-Politiker nicht: „Eventuell könnte man ja einen Teil des Geländes schon vermarkten.“ Dazu müsse man die weitere Planung abwarten.

Auch der Haarzopfer CDU-Politiker Rolf-Dieter Liebeskind, stellvertretender Bezirksbürgermeister, hält den Verwaltungsverschlag für „eine sehr gute Lösung“. „Natürlich freue ich mich über die neue Grundschule Haarzopf, aber sie ist zu klein. Die beiden alten Grundschulen waren in der Regel zweizügig. Eine neue vierzügige Schule zu bauen, wäre aber zu teuer geworden“, so Liebeskind. Das Haus des Lernens an der Raadter Straße lasse sich nicht erweitern und die Bausubstanz an der Hatzper Straße sei noch brauchbar. „Die Zwischenwände in den Klassenräumen, die für die Flüchtlinge eingezogen wurden, können ja wieder raus“, so der Bezirksvertreter.

Die Pläne für Kita und altengerechte Wohnungen müsse man ja nicht aufgeben. „Wer weiß, wie lange die Gebäude als Schule genutzt werden.“ Liebeskind schlägt vor, zu prüfen, ob nicht trotzdem eine Kita auf dem Gelände gebaut werden könne, denn auch Kinderbetreuungsplätze fehlten.

Der CDU-Vertreter wünscht sich außerdem, dass die Stadt angesichts der nun entspannteren Lage die für Flüchtlingshäuser vorgesehene Grünfläche am Spielkampsweg unangetastet lässt. „Wenn landwirtschaftlich genutzte Fläche erstmal versiegelt ist, ist sie als Grünfläche für den Stadtteil verloren.“

Für Dietmar Matzke, engagierter Haarzopfer, der sich damals sehr dafür eingesetzt hatte, dass an der Hatzper Straße neben einer Kita auch seniorengerechte Wohnungen entstehen, ist das Projekt noch lange nicht gestorben. „Es ist wichtig, denn in Haarzopf gibt es viele Senioren, die gern aus dem Eigenheim in eine altengerechte Wohnung umziehen würden. Damit hätten wir dann Häuser für Familien zur Verfügung“, erklärt Matzke sein Engagement. Dass die neue Schule bereits aus allen Nähten platze, sei ihm schon länger klar. Matzke schlägt deshalb vor, die der neuen Grundschule angegliederte Kita in die Gebäude an der Hatzper Straße zu verlagern, wo ja sowieso eine Kita entstehen sollte. „Dann wäre im Haus des Lernens Platz für zusätzliche Schüler.“