Essen-Rüttenscheid. . Die Ausweitung der Spielplatzfläche soll Saufgelage von Jugendlichen verhindern. Die Bezirkspolitiker wollen sich vor Ort ein Bild machen.

Es geht in die nächste Runde: Das Thema Christinenpark beschäftigte erneut die Bezirksvertretung II. Bei der 17. Sitzung lag dem Gremium der Antrag zur Ausweitung der Spielplatzfläche vor. Dem Ordnungsamt soll dem Vorhaben nach mehr Handlungsspielraum eingeräumt werden, um Trinkgelagen Jugendlicher und Vandalismus Einhalt bieten zu können. Nach Paragraf 10 der Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt, ist der Alkoholkonsum auf Kinderspielplätzen nicht gestattet. Am Ende einigte man sich auf eine Begehung des Parks – nach Einbruch der Dunkelheit. Die Ausweitung ist noch nicht beschlossen.

Peter Lankes belächelt Zeichnung

Grünen-Politikerin Elke Zeeb, Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirks II, erhielt durch die SPD Unterstützung für ihren Vorschlag der Begehung. Bislang sei man nicht in das Verfahren eingebunden gewesen, bemängelte SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Lankes. Ordnungsdezernent Christian Kromberg sagt hingegen, die Bitte um einen Vorschlag der Verwaltung kam aus der BV. Den jetzt von der CDU mitgebrachten Plan belächelte Lankes. „Inakzeptabel. Mal ehrlich, den hätte ich in einer Minute besser gezeichnet“, sagte er in Richtung CDU-Fraktion.

Dort kann Heinz-Leo Draese für den Moment mit der Begehung der Örtlichkeiten leben. Er hat seinen Entschluss jedoch schon gefasst. Die CDU sei für eine Ausweitung der Spielplatzfläche. Auch wenn es in seinen Augen „nur die zweitbeste Lösung ist“. Er plädierte für ein Aufenthaltsverbot nach 23 Uhr. Diesem Vorhaben hat die Verwaltung jedoch schon eine Absage erteilt. Ordnungsdezernent Christian Kromberg erklärt: „Es ist gesetzlich nicht möglich, eine öffentlich gewidmete Fläche für einen bestimmten Zeitraum zu schließen.“ Auch wenn Heinz-Leo Draese betont, es ginge ja nur darum, sich dort nachts nicht aufhalten zu dürfen und nicht um das Durchlaufen des Parks.

Das würden laut Elke Zeeb nachts aber ohnehin nur noch wenige tun. Was ihrer Meinung nach in erster Linie an den Lichtverhältnissen liegt: „Es ist einfach zu dunkel im Park, allein das schreckt viele ab. Das soll jeder einmal sehen“, begründet sie ihren Vorschlag, sich das Gelände am Abend anzuschauen.

Elke Zeeb findet, dass mehr Licht und Kommunikation mit den Jugendlichen, die im Park ihre Freizeit verbringen, helfen würden. „Ich kenne viele von ihnen. Sie kommen aus dem Bezirk. Es sind nicht die, die den Stress machen.“ Die kämen nur gelegentlich. Hier würden mehr Kontrollen helfen.

Zeeb sieht die Lösung der Ausweitung aus zwei Gründen kritisch. Zum einen würde das auch Fahrradfahrer, Hundeführer und auch Erwachsene, die mal ein Glas Sekt im Park trinken, betreffen. Zweitens sieht sie, dass Räume für Jugendliche in Essen immer weniger werden. „Ich habe langsam das Gefühl, am liebsten wollen wir alle Zwölfjährigen aus Essen wegschicken, bis sie 18 Jahre alt sind.“