Essen. . Mit dem inklusiven Kiosk am Westrand der Gruga belebt das Hotel Franz eine ehemals totgesagte Ecke des Parks. Auch ein Bauerncafé wird die Tochterfirma des Franz-Sales-Hauses in der Gruga eröffnen.

Ein wenig verschlafen, vielleicht sogar etwas verwahrlost – so kam der Bereich im Grugapark rund um die Rollschuhbahn bis vor kurzem daher. Symbolisch dafür stand das „Landhaus im Grugapark“, an dem der Zahn der Zeit außen wie innen spürbar nagte – eine Schließung war unvermeidbar.

Mit der Tristesse am westlichen Parkende soll nun jedoch endgültig Schluss sein. Modern, offen und mit knallrotem Anstrich ist der ehemals wenig einladende Kiosk am Landhaus zu einem wahren Schmuckstück geworden. Betrieben wird er durch das Hotel Franz, eine Tochtergesellschaft des Franz-Sales-Hauses – und bietet somit behinderten wie nichtbehinderten Mitarbeitern eine Arbeitsstelle. Karin Poppinga. Direktorin des Hotel Franz und für den Kiosk verantwortlich, freut sich über den Zuspruch: „Eröffnet haben wir im Juni – mittlerweile haben wir schon die ersten Stammkunden.“

Zugleich Urgesteine und gute Seelen: die Mitarbeiterinnen Daniela Seifert (r.) und Christiane Rohmert.
Zugleich Urgesteine und gute Seelen: die Mitarbeiterinnen Daniela Seifert (r.) und Christiane Rohmert. © FUNKE Foto Services

Die Idee der Kiosk-Wiederbelebung entstand indes beinahe durch Zufall. „Für den Bauernhof, den der Park errichten will, waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einem Betreiber für ein barrierefreies Café. Dafür sind wir natürlich prädestiniert – schließlich haben wir umfassende Erfahrungen mit inklusiver Gastronomie“, so Poppinga. Für den Übergang bis zur Eröffnung des Bauernhofs wurde dem Hotel Franz der alte Kiosk am Landhaus angeboten. Und Karin Poppinga griff zu. „Auch am Landhaus selbst hätten wir Interesse gehabt, allerdings steht der Investitionsbedarf von rund 50 000 Euro in keinem Verhältnis zu den sehr kurzen Laufzeiten der Pachtverträge.“

Im Kiosk betreiben die Verantwortlichen des Hotels Franz Familiengastronomie im besten Sinne. Pommes, Currywurst und Schnitzel sowie eine breite Auswahl an Knabbereien, Eis und Kuchen stehen auf der Karte. Karin Poppinga: „Wir glauben, dass wir mit der Ausrichtung als Familienimbiss genau auf einer Linie mit der Parkverwaltung sind.“ Bei der Qualität der Speisen werden übrigens keine Kompromisse gemacht: „Wir haben lange getestet, bis wir die besten Würstchen, Pommes und Soßen gefunden haben.“ Stolz auf den Kiosk und die Produkte sind die Mitarbeiterinnen Daniela Seifert und Christiane Rohmert. Beide sind schon seit Landhaus-Zeiten beim Kiosk angestellt, wurden weiterbeschäftigt, als das Hotel Franz übernahm. „Der Kiosk ist wunderbar offen, einladend und vor allem sauber. Ein himmelweiter Unterschied zu früher“,. sagt Daniela Seifert, die seit ganzen 15 Jahren hinter der Theke steht.

Zuletzt viele Imbiss-Stände beim Grugaparkfest, nun der Kiosk und bald das Bauerncafé – das Hotel Franz ist mit seinem inklusiven Konzept auf dem aufsteigenden Ast. Eine weitere Expansion sei jedoch erst einmal nicht geplant, so Karin Poppinga. „Die volle Konzentration liegt erst einmal auf dem Kiosk und in Zukunft auf dem Café. Hierfür haben wir schon reichlich Ideen.“