Essen-Rüttenscheid. . Die Politik entscheidet im September über die Pläne von Eigentümer Grenzlandbau. Neben acht Mehrfamilienhäusern soll auch eine Kita entstehen.
Die Pläne zur Bebauung des seit drei Jahren leer stehenden Geländes von Holz Conrad an der Wittekindstraße werden konkreter: So hat die Grenzland-Bau GmbH als Grundstücks-Eigentümerin und Entwicklungsgesellschaft die erforderlichen Unterlagen bei der Stadt eingereicht, um das Genehmigungsverfahren auf den Weg zu bringen.
Die Bezirksvertretung II, die sich im Februar entgegen der Haltung der Ratsfraktionen gegen eine Wohnbebauung ausgesprochen hatte, berät die Pläne bei ihrer nächsten Sitzung am 25. August. Die Entscheidung darüber wird jedoch am 15. September im Ausschuss für Stadtentwicklung getroffen. Geben die Politiker grünes Licht, könnte der Baustart schon im nächsten Jahr erfolgen.
„Grüne Wand“ gegen den Lärm
Nach den nun vorgelegten Plänen sollen auf dem über einen Hektar großen Gelände acht viergeschossige Gebäude mit insgesamt 88 Wohnungen entstehen. Außerdem sehen die Entwürfe eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen vor, die an der Grundstücksgrenze zur A52 auf einer Fläche von 780 Quadratmetern errichtet werden soll. Um die Kita vor dem Schall der benachbarten Autobahn zu schützen, rückt die Bebauung etwas von der Grundstücksgrenze ab und soll ein Lärmschutzwall als „grüne Wand“ die Geräusche schlucken.
Um der von der Stadt geforderten Quote von mindestens 30 Prozent sozialer Wohnbebauung auch über die Kita hinaus gerecht zu werden, bietet Grenzland zudem an, ein Mehrfamilienhaus für öffentlich geförderten Wohnraum bereitzustellen. Die Stadt fokussiert den Ausbau ihrer Sozialwohnungen: Schließlich wachse die Altersarmut ebenso wie die Anzahl jener Haushalte, die Transferleistungen wie etwa Hartz IV beziehen, heißt es in einer Analyse, die die Stadt zu dem geplanten Neubauprojekt an der Wittekind- und Walpurgisstraße erstellt hat.
Rüttenscheid hat bei Sozialwohnungen nach Ansicht der Stadtentwickler besonderen Nachholbedarf: So sind in den vergangenen 17 Jahren von den stadtweit 2525 Sozialwohnungen lediglich 39 in Rüttenscheid entstanden. Eine von der Sparkasse in Auftrag gegebene Marktanalyse befürworte „ausdrücklich auch Planungen, bezahlbaren, geförderten Wohnungsbau zu betreiben, um der vielfältigen Wohnungsnachfrage unterschiedlicher Zielgruppen in Rüttenscheid gerecht zu werden“.
Tiefgarage und neue Straße
Wie sich die wachsende Zahl neuer Rüttenscheider Bürger in den kommenden Jahren auf den Verkehr im Stadtteil auswirken wird, soll eine Studie aufzeigen, deren Ergebnisse die Stadt nach den Sommerferien präsentieren will. Im Fall des geplanten Projekts an der Wittekindstraße sind neben einer gemeinsamen Tiefgarage für die Bewohner mit 125 Stellplätzen auch 27 öffentliche Parkplätze vorgesehen. Diese sollen auch entlang einer neuen Straße und in einem Wendehammer entstehen, die zur Erschließung des neuen Quartiers gebaut werden.