Essen-Rellinghausen. . Die Kirchenmusikerin Sabine Rosenboom motiviert Menschen, ihr Talent in Chören und Instrumentalkreisen einzubringen. Ein neuer Flügel hilft dabei.

Musik ist ihr Beruf und ihre Leidenschaft, genauer gesagt, Kirchenmusik. Kraftvoll greift Sabine Rosenboom in die Tasten des neuen Flügels in der Kirche der evangelischen Gemeinde Rellinghausen. „Das Instrument eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten der Gottesdienst-Gestaltung“, erklärt sie. Die 56-Jährige liebt alle Tasteninstrumente, vom Klavier über die Orgel bis zum historischen Cembalo. Sie ist seit 1999 Kirchenmusikerin der Gemeinde Rellinghausen, einer offenbar sehr musikalischen Gemeinde. Dort gibt es ein großes Angebot an musikalischen Aktivitäten. Allein die Kantorei, die nicht nur geistliche Lieder, sondern auch Volkslieder und moderne Stücke im Repertoire hat, zählt 55 Mitglieder. Dazu kommen die Kinder- und Jugendchöre. „Wir haben hier in der Gemeinde viele Ehrenamtliche, die Musik machen, die singen oder ein Instrument spielen. Mein Ziel ist es, die Menschen mitzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Gabe bei der Gestaltung des Gemeindelebens einzubringen“, beschreibt Rosenboom ihre Motivation. Dabei strebe sie durchaus ein hohes Niveau an.

Auch Posaunenchor, Kammerorchester, Bläserschule, das Ensemble Silberholz und die Gemeindeband tragen zur Gestaltung der Gemeindefeierlichkeiten bei. „Ganz gleich, ob mit Trompete oder E-Gitarre: Alle stellen ihr Können in den Dienst der Gemeinde“, freut sich die Kantorin über die Vielfalt. Mitstreiter seien durchaus willkommen, Männerstimmen, vor allem Tenöre, aber auch Sopranistinnen würden immer gesucht.

„Ich musste damals nicht bei Null anfangen, sondern konnte viel übernehmen, was meine Vorgängerin aufgebaut hatte“, blickt Sabine Rosenboom auf ihre Anfangszeit in Rellinghausen zurück. Die inzwischen fast 80-jährige Ingrid Urbasch lebe weiterhin im Stadtteil und nehme noch regen Anteil am Gemeindeleben.

Bei den Gottesdiensten steht in der Regel die große Kammerorgel von Karl Schuke (Berlin) von 1968 im Mittelpunkt. „Das ist ein Instrument von höchster Qualität, das eigens für diese Kirche gebaut wurde“, lobt Rosenboom ihr Arbeitsgerät. Trotzdem sei es eine gute Entscheidung des Presbyteriums gewesen, das alte Klavier in der Kirche durch den neuen Flügel zu ersetzen, um zum Beispiel moderne Lieder zu begleiten und den direkten Kontakt zur singenden Gemeinde zu haben. Diese habe Spenden für das neue Instrument gesammelt.

„Über den Jahreswechsel kam auf einmal so viel Geld zusammen, dass wir über einen Flügel nachdenken konnten“, sagt die Kirchenmusikerin. Von dem Yamaha-Konzert-Flügel seien im Laden sofort alle begeistert gewesen. Auch Pfarrer Andreas Volke habe gleich probegespielt. Schnell war klar: „Das ist unser Instrument.“ Im April wurde der Flügel gekauft. Einen „niedrigen, fünfstelligen Betrag“ habe man für den Flügel ausgegeben. Die Kantorin ist vom Klang und der eleganten Optik begeistert. Beim Jazz-Gottesdienst und bei Liederabenden hat sich der Flügel bereits bewährt.

Für Sonntag, 28. August, ist ein Konzert zum 80. Geburtstag von Rosenbooms Vorgängerin Ingrid Urbasch geplant. Natürlich mit dem neuen Instrument.