Essen-Rüttenscheid/Bredeney. . Das Maria-Wächtler- und das Grashof-Gymnasium sind als Botschafterschulen des EU-Parlaments ausgezeichnet worden. Nun sind Kooperationen geplant.
Wie wichtig es ist, den europäischen Gedanken noch stärker in die Köpfe und Herzen der Menschen zu bringen, hat die EU mit dem Brexit leidvoll erfahren müssen. Umso größer wird die Bedeutung einer europäischen Identifikation für jene Menschen, die die Europäische Union in Zukunft gestalten werden: Kinder und Jugendliche.
Darum hat das Europäische Parlament das Projekt „Botschafterschulen“ ins Leben gerufen. Diese Zertifizierung dürfen seit kurzem das Maria-Wächtler-Gymnasium in Rüttenscheid und das Grashof-Gymnasium in Bredeney führen. Beide Schulen sind bereits seit längerer Zeit „Europaschulen“ – richten ihr Schulprogramm also in besonderem Maße am europäischen Gedanken aus.
Vermitteln, wie Europa funktioniert
„Als Botschafterschule haben wir jetzt die Möglichkeit, den Schülern die EU und ihre Prozesse noch einmal näherzubringen“, erklärt Thorsten Korthaus, kommissarischer Schulleiter des Maria-Wächtler-Gymnasiums. An den beiden Gymnasien übernehmen einige Schüler nun die Posten als Junior-Botschafter. Sie sollen als Multiplikatoren dienen und ihren Mitschülern mit Projekten, Aktionstagen und Seminaren vermitteln, wie Europa funktioniert. Matthias Rink, Schulleiter am Grashof-Gymnasium: „Unsere Junior-Botschafter haben zum Beispiel einen Podcast erstellt, der auf eine schülergerechte und lockere Art und Weise aktuelle Themen der EU aufgreift.“
Nike Hasselbeck ist eine der frisch gebackenen Juniorbotschafterinnen. Die 15-Jährige besucht derzeit die neunte Klasse des Maria-Wächtler-Gymnasiums und „hatte immer schon Interesse daran, dass Jugendliche Möglichkeiten zur Mitsprache nutzen“. Kein Wunder also, dass sie sofort zusagte, als sie von einem Lehrer auf das Projekt angesprochen wurde.
Als Junior-Botschafter Grundschulen besuchen
„Um in Zukunft Projekte mit unseren Mitschülern durchführen zu können, haben wir an einem speziellen Kurs teilgenommen und dort viel über die EU, aber auch über Methoden zur Vermittlung gelernt“, berichtet sie.
Somit profitieren auch die Junior-Botschafter ganz besonders, wie Thorsten Korthaus weiß: „Sie erhalten exklusive Einblicke in die Arbeit der EU und treffen sich mit anderen Botschaftern aus dem In- und Ausland.“ Auch eine Besichtigung des EU-Parlaments wäre denkbar. Betreut werden die Junior-Botschafter von Lehrern, die speziell als Senior-Botschafter qualifiziert wurden und sehr zufrieden mit ihren Schützlingen sind: „Wir waren begeistert, wie motiviert die Junior-Botschafter sind und wie gut die Zusammenarbeit mit den jüngeren Mitschülern funktioniert“, erzählt Lehrerin Judith Minzenbach-Stief.
Da das Projekt der Botschafterschulen besonders auf Nachhaltigkeit ausgelegt sei, mache man sich selbstverständlich über zukünftige Aktionen Gedanken. „Die Idee steht im Raum, mit den Junior-Botschaftern Grundschulen zu besuchen und kindgerecht EU-Themen darzustellen“, so Matthias Rink. Die beiden Gymnasien wollen bei den Projekten möglichst viel kooperieren.