Essen-Bredeney. . Bredeneyer beklagen fehlende Informationen seitens der Gemeindeführung. Sie befürchten ein Verkehrschaos und finden das Außengelände zu klein.

Die Pläne der evangelischen Gemeinde Bredeney, auf dem Gelände der Kirche am Heierbusch eine neue Kindertagesstätte für 79 Kinder zu bauen und die Kita am Helmertweg darin aufgehen zu lassen, finden nicht bei allen Gemeindegliedern Anklang. Anwohner der Straßen Heierbusch, Küpersheide und Am Kohlenkämpchen fühlen sich mit ihren Fragen und den Sorgen um die Verkehrssituation nicht ernst genommen. „Wir möchten auf keinen Fall missverstanden werden“, sagt Timo Höller. „Wir haben alle Kinder und sind natürlich dafür, dass zusätzliche Kindergartenplätze entstehen. Betreuungsplätze sind in Bredeney Mangelware und deshalb begrüßen wir den geplanten Kita-Bau.“

Allerdings fühlen sich die Anwohner von der Gemeindeführung nicht ausreichend informiert. „Wir sind alle Gemeindeglieder und möchten wissen, was geplant wird“, so Martina Kutzke. Erst auf Nachfrage habe die Gemeindeleitung im November 2015 erste Informationen zum Bauvorhaben gegeben. Offenbar habe man das Projekt möglichst schnell vorantreiben wollen, um sich entsprechende Fördergelder sichern zu können, vermuten die Nachbarn. „Der Zeitdruck besteht nicht mehr“, sagt Harald Treptow, Vorsitzender des Presbyteriums. Die Basis der Finanzierung sei der von der Stadt zugesicherte 20-jährige Mietvertrag, aber natürlich werde man Fördermittel vom Land beantragen.

Was die Anwohner noch mehr beschäftigt, ist das erhöhte Verkehrsaufkommen in der Wohnsiedlung, das durch die neue Kita entstehen werde. Zwar gebe es von der Meisenburgstraße in die Straße Heierbusch eine eigene Rechtsabbiegespur. „In diesem Teil des Heierbusch ist es aber gerade für größere Autos quasi unmöglich, zu wenden. So werden Eltern, die ihre Kinder zur Kita gebracht haben, durch die Straße Am Kohlenkämpchen auf der anderen Seite der Siedlung wieder auf den Heierbusch zurück und wieder auf die Meisenburgstraße fahren“, vermutet Höller.

Im Gegensatz zu Schulkindern, die die Eltern nur schnell aus dem Auto lassen würden, begleite man Kindergartenkinder bis in die Einrichtung, so dass zur Bring- und Abholzeit auch zahlreiche Parkplätze an der Kita benötigt würden. Parkplätze seien auch für die Mitarbeiter und die Versorgung der Einrichtung erforderlich. Die Bürger befürchten, dass dem Wohngebiet ein Verkehrschaos drohe, das Kinder und Anwohner gefährde.

„Man muss sich rechtzeitig Lösungen für die Verkehrssituation überlegen, zum Beispiel die Straße Am Kohlenkämpchen beruhigen, eine Einbahnstraße einrichten oder Poller aufstellen“, so Höller. Auch eine Verlängerung der Parallelstraße, die heute bis zum griechischen Restaurant gehe, sei denkbar.

Martina Kutzke fragt sich zudem, warum die Gemeinde die Kita Helmertweg nicht erweitere. „Dort gibt es derzeit ein Außengelände von 2000 Quadratmetern für 40 Kinder, während am Heierbusch für 79 Kinder 750 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Das ist doch nicht im Interesse der Kinder“, sagt Kutzke. Sie habe sich für die Kita Helmertweg über lange Zeit persönlich engagiert und Stiftungsgelder akquiriert, von denen vieles in der Kita erneuert worden sei. Sie vermutet, dass die Gemeinde mit dem Grundstück am Helmertweg andere Pläne habe. Seit der Gemeindeversammlung am vergangenen Sonntag sehe sie sich darin bestärkt.

Laut dem Presbyteriumsvorsitzenden Harald Treptow habe es tatsächlich Gespräche mit der Stadt gegeben. Dabei sei in Aussicht gestellt worden, die Beschränkungen durch die Gemeindebindung aufzuheben, falls die Gemeinde neue Kita-Plätze schaffe. „Das heißt, dort könnte man dann ein Altenheim, Flüchtlingsunterkünfte oder Wohnungen bauen“, so Treptow. Bisher gebe es aber für das Gelände keine konkreten Pläne.