Essen-Rüttenscheid. . Die CDU Rüttenscheid und der Stadtplanungsausschuss reagieren überrascht auf die Ablehnung der Bebauungspläne durch die Bezirksvertretung II.

Mit der Ablehnung der Wohnbaupläne an der Walpurgisstraße hat die Bezirksvertretung II ein kleines politisches Beben ausgelöst. Mit „Verwunderung“ hat Investor Ingo Plass von der Essener Metro­politan Invest GmbH auf das Nein zum Neubau reagiert: „Als wir die Pläne für das Holz-Conrad-Gelände im August der Bezirksvertretung vorgestellt haben, wurde uns nach der Präsentation ein anderer, wohlwollender Eindruck vermittelt. Die Bezirksvertreter hatten sogar noch positiv bemerkt, dass sie in dem frühen Planungsstadium mit einbezogen wurden“, sagte Plass.

Gemeinsam mit der Grenzlandbau GmbH möchte er das Gelände für Wohnbebauung entwickeln. Die Stadtteilpolitiker hatten diese Pläne nun in ihrer jüngsten Sitzung abgelehnt und gefordert, dort weiterhin Gewerbeflächen vorzuhalten.

Sozialer Wohnungsbau geplant

Zudem bekräftigten sie ihre Befürchtungen, dass dort hochpreisige Eigentumswohnungen entstehen. Plass weist das zurück: Nach aktuellem Stand und Gesprächen mit der Stadt sei geplant, 20 Prozent als Sozialwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Die Bezirksvertretung hatte angekündigt, dem Vorhaben nur zuzustimmen, wenn ein Drittel der Neubebauung als öffentlich geförderter Wohnraum genutzt wird.

Neben dem Investor zeigte sich auch Thomas Rotter, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses der Stadt, überrascht: „Der Standort stand bei uns weit oben auf der Liste der Flächen, auf denen Wohnungsbau realisiert werden soll. Deswegen haben wir die Pläne bereits in unserer Dezembersitzung positiv beschieden.“ Entsprechend werde an dem Entschluss nicht gerüttelt. Er gehe davon aus, dass auch der Stadtrat dem Gremium folgt. „Der Investor plant dort Mietwohnungen und sozialen Wohnungsbau: Etwas besseres kann Rüttenscheid nicht passieren“, kommentierte Rotter die Pläne.

Auch die CDU-Rüttenscheid widerspricht der Bezirksvertretung II: So stärke die geplante Wohnbebauung westlich und östlich des Steag-Fernwärmeheizkraftwerkes den Stadtteil, betonte Gerhard Grabenkamp, Vorsitzender der CDU Rüttenscheid: „Der gesamte Vorstand der CDU Rüttenscheid, einschließlich der Ratsherren Hans-Peter Huch und Norbert Kleine-Möllhoff, hat sich einstimmig für eine Wohnbebauung an der Walpurgisstraße ausgesprochen.“