Essener Süden. . Die Flüchtlinge sollen im Bezirk II gerechter verteilt werden, lautet eine Forderung. Der BLB hält ein vorgeschlagenes Gebäude aber für ungeeignet.

Eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge innerhalb des Bezirks II ist eine der zentralen Forderungen aus der vergangenen Sitzung des Stadtteilparlaments. Zum wiederholten Mal wurde in diesem Zusammenhang das ehemalige „Rheinisches Straßenbauamt“ als Flüchtlingsunterkunft vorgeschlagen, das dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) gehört. Der BLB verwaltet als Landestochter die Liegenschaften Nordrhein-Westfalens. Seit 2011 steht das Bürogebäude an der Henri-Dunant-Straße leer.

Dabei rückt der BLB nicht von seinen Verkaufsplänen ab, die er bereits im vergangenen Jahr öffentlich gemacht hatte. „Der BLB NRW verfolgt den Abbruch und Verkauf der Liegenschaft zum Zwecke des Wohnungsbaus“, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung. Derzeit bereite der BLB ein Bieterverfahren zum Verkauf des Grundstückes vor.

Aufwendige Instandsetzung wäre nötig

Wie alle Leerstände des BLB sei auch das Gebäude an der Henri-Dunant-Straße Anfang 2015 auf die Möglichkeit zur Unterbringung von Flüchtlingen geprüft worden, heißt es in der Stellungnahme. Eine Gebäudeuntersuchung habe gezeigt, dass sehr aufwendige Instandsetzungsarbeiten vonnöten gewesen wären, um das Gebäude überhaupt wieder nutzbar zu machen.

Politiker der Bezirksvertretung II hatten vorgeschlagen, in Rüttenscheid – aber auch in Rellinghausen und Stadtwald – intensiv nach möglichen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte zu suchen. Damit könne die Herausforderung vom gesamten Bezirk geschultert werden, argumentierten die Stadtteilpolitiker. Die geplante Umwandlung des leer stehenden VGB-Bürogebäudes an der Klinkestraße in Bergerhausen in eine Flüchtlingsunterkunft lehnten sie ebenso wie viele Anlieger ab. Die Menschen in Bergerhausen leisteten bereits eine Menge ehrenamtlicher Arbeit in den Unterkünften an der Pregel- und Sartoriusstraße. Bis zu 400 weitere Flüchtlinge könnten in dem VGB-Gebäude untergebracht werden. Um das zu verhindern, hatten die Bezirksvertreter vorgeschlagen, Standorte wie eben das „Rheinische Straßenbauamt“ zu prüfen. Stadtdirektor Hans-Jürgen Best betonte, was die Suche nach Standorten in Rüttenscheid so schwierig mache: „Die meisten Freiflächen oder Leerstände sind in Privatbesitz, da können wir als Stadt nichts machen. Wir prüfen aber jede Fläche und Immobilie, die man uns anbietet.“