Ausstellung "Summer Journey" ist noch bis Mitte August in der Galerie "kunst-raum" zu sehen.Vier Künstler aus vier Ländern bearbeiten das Thema "Transfers" ganz unterschiedlich

Rüttenscheid. Eine Reise in die Vergangenheit mit Illusion und Sehnsucht macht der Betrachter in der Galerie "kunst-raum". Eine entspannte Fahrt ist es nicht, das Bekannte wird umgedacht und künstlerisch einverleibt. Für diese "Summer Journey" stellte Colmar Schulte-Goltz Malereien von Derek Curtis, Pierre Fischer, Lage Opedal und Frederic Spreckelmeyer zusammen, die sich durch das Aufgreifen von thematischen Transfers auszeichnen.

Eine internationale Besetzung hat sich der Galerist für den Sommer in seinen Räumen ausgesucht. Aus Großbritannien kommt Derek Curtis, der sich mit Blütendarstellungen in Tapetenform, beispielsweise mit Barbie-Symbolik, sehr bunt und poppig präsentiert. "Die Banalität von Wünschen wird preisgegeben und die großen Gesten des Dekorativen werden verschränkt", erklärt Schulte-Goltz. Es sei eine Satire auf das schöne, geborgene Zuhause, in dem man seine eigenen Wunsch- und Traumwelten inszeniere.

Einen ähnlichen Griff in die heimelige Kinderstube vollzieht der Deutsche Frederic Spreckelmeyer, der in altmeisterlicher Tradition und Technik die Transformers, multifunktionale Roboterspielfiguren, im christlichen Sujet der Kreuzaufrichtung inszeniert. Ferner bestechen seine "knights" (Ritter), die er als blanke Hülle preisgibt, mit malerischer Raffinesse.

Besonders stolz ist Colmar Schulte-Goltz über die "Verpflichtung" des bekannten norwegischen Künstlers Lage Opedal. Dieser nimmt beispielsweise bei der monochromen Darstellung der kühnen Flieger-Elite des deutschen Kaiserreichs bei einem Gelage den Kriegshelden der Moderne ihren Glanz.

Komplettiert wird das Quartett durch den Franzosen Pierre Fischer, der sich, so der Galerist, vor allem für Transfers zwischen der Lebens- und Erfahrungswelt interessiere. So taucht in einem Bild beispielsweise ein Chinese mit dem neu erworbenen Statussymbol, einem deutschen Benz, auf, der mit einem Brandanschlag in einem Hochhaus konfrontiert wird. "Die Figuren werden vor Welten gesetzt, die sie nicht im Griff haben", beschreibt Colmar Schulte-Goltz.

Die Ausstellung ist bis Samstag, 16. August, in der Galerie "kunst-raum", Rüttenscheider Straße 56, dienstags bis freitags, 11 bis 18.30 Uhr, und samstags, 10 bis 15 Uhr. zu sehen.