Essen-Margarethenhöhe/Haarzopf. . Seit vier Jahren besteht die Nachbarschaftshilfe in Haarzopf. Jetzt soll das kostenlose Angebot auch auf der Margarethenhöhe etabliert werden.
Vor vier Jahren startete die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe „Rat und Tat“ in Haarzopf und Fulerum. Jetzt wird das Angebot auf die Margarethenhöhe ausgedehnt. Das habe vor allem zwei Gründe, wie Werner Breindl, Ansprechpartner für die Margarethenhöhe, betont. Zum einen seien verstärkt Anfragen von der Margarethenhöhe gekommen, zum anderen gebe es in Haarzopf so viele Ehrenamtliche, dass sie auch im Nachbarstadtteil aushelfen könnten. „Ziel ist, auch Helfer auf der Margarethenhöhe zu finden“, sagt Breindl.
„Gerade ältere Menschen scheuen sich oft, Hilfe anzunehmen“, weiß Christian Ritzka, Sprecher von „Rat und Tat“ und Mitinitiator der Haarzopfer Gruppe, aus Erfahrung. Ganz bewusst haben die Helfer keinen Verein gegründet, sondern sind nach wie vor ein Ausschuss des Gemeinderats von Christus König. Das habe auch rechtliche und versicherungstechnische Hintergründe, so Ritzka. „Wir sind der Gemeinde dankbar, dass wir Räume im bunten Haus am Tommesweg als Büro nutzen können.“
Die meisten Kontakte kommen telefonisch zustande. „Wir sind jederzeit erreichbar, da ein Mitarbeiter die Anrufe annimmt und gleich aussucht, wer von den Ehrenamtlichen im speziellen Fall helfen könnte“, sagt Ritzka. Das Team in Haarzopf besteht derzeit aus rund 30 Helfern, die bis jetzt in knapp 200 Haushalten helfen konnten. „Dabei werden Daueraufträge, zum Beispiel einen Menschen einmal pro Woche zum Einkaufen zu begleiten, nicht mehrfach gezählt.“ Die Hilfe ist kostenlos, über Spenden zur Deckung der Unkosten freuen sich die Ehrenamtlichen. Die Einsatzgebiete sind ganz unterschiedlich: Einkaufsbegleitung, Hilfe bei Computerproblemen, Bewertung von Immobilien, Unterstützung bei der Suche nach Haushaltshilfen oder Tierbetreuung, Begleitung zu Ämtern oder Ärzten. Manche Menschen suchten auch einfach einen Gesprächspartner. Auch kleine handwerkliche Arbeiten wie das Wechseln von Glühbirnen oder Rauchmelder-Batterien oder das Anbringen von Gardinenstangen übernehmen die Helfer. „Wir wollen auf keinen Fall den mittelständischen Handwerksbetrieben vor Ort Konkurrenz machen“, betont Ritzka. Es gehe eher darum, zu vermeiden, dass ältere Menschen auf die Leiter steigen und sich in Gefahr bringen.
Werktags versuchen die Helfer, sich innerhalb von 24 Stunden beim Hilfesuchenden zurückzumelden, am Wochenende innerhalb von 48 Stunden. „Auch an den Weihnachtstagen sind wir erreichbar,“ sagt Christian Ritzka. Ihm ist es wichtig, dass die Ehrenamtlichen ein Führungszeugnis vorlegen. „Wenn es um die Arbeit mit Minderjährigen geht, sind wir immer zu zweit vor Ort“, betont er.
Wichtig sei die Vernetzung mit anderen Hilfsorganisationen. Auf der Margarethenhöhe hat Werner Breindl bereits Kontakte zu Kirchengemeinden, zur Bürgerschaft und zu Politikern geknüpft und viel Zuspruch erhalten. Zwei Firmen sagten zu, „Rat und Tat“ durch die Auslage von Plakaten und Flyern zu unterstützen. Am Sonntag, 6. Dezember, stellt sich die Gruppe wie in den Vorjahren mit einem Stand auf dem Haarzopfer Weihnachtsmarkt vor. Im Januar soll ein erstes Treffen der Helfer auf der Margarethenhöhe stattfinden.
Mitarbeiter von „Rat und Tat“ sind montags, 10 bis 12 Uhr, und mittwochs, 15 bis 17 Uhr, im Büro im bunten Haus, Tommesweg 30, anzutreffen.
Wer Hilfe braucht oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich unter 800 54 757 oder per E-Mail unter info@ratundtat-essen-haarzopf.de melden. Infos: www.ratundtat-essen-haarzopf.de