Essen-Rüttenscheid. . Drei Folkwang-Studenten haben an der Ursulastraße das „Booom-Kollektiv“ gegründet: eine alternative Schlagzeugschule, die Spielfreude vermitteln will.

Sie sind jung und hochmotiviert: Simon Dickopf, Janik Weu und Max Füllbier verbindet aber auch eine gemeinsame Leidenschaft: Die Liebe zum Schlagzeugspielen. Daraus entstand nun ein besonderes Projekt, das sich „Booom-Kollektiv“ nennt: „Eine alternative Schlagzeugschule“, wie es Max Füllbier beschreibt.

Kennengelernt haben sich die drei an der Folkwang-Universität, an der sie momentan studieren. Mit dem Schlagzeugspielen haben alle schon recht früh angefangen. „Wir waren da alle erst zehn Jahre alt“, sagt Simon Dickopf. Der Gedanke, einmal professionell Schlagzeug zu spielen, begleite ihn in seiner Kindheit. „Als ich dann die Gelegenheit bekommen habe, ein Instrument zu erlernen, war es natürlich klar, für welches ich mich entscheide.“

Jeder vertritt ein anderes Musikgenre

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Und das Schlagzeug war wohl die richtige Wahl: Für seine Virtuosität wurde er mit einem zweiten Platz in der Bundeswertung bei „Jugend musiziert“ in der Kategorie Schlagzeugsolo und einem ersten Platz in der Kategorie Percussion-Ensemble ausgezeichnet. Auch seine Mitstreiter sammelten bereits reichlich Erfahrung auf der Bühne: Mit der Samba-Band „Barulheiros“ spielte Janik Weu bereits Konzerte in den Niederlanden, Italien, Frankreich und Äthiopien. Max Füllbier tourt mit der Mittelalter-Band „Vindsklang“ durch ganz Deutschland. Dass die unterschiedlichen Musikrichtungen, in denen sich die drei Musiker heimisch fühlen, so verschieden sind, sehen sie nicht als Hindernis, sondern vielmehr als Impuls für ihre Arbeit als Musiklehrer. „Wir können auf diese Weise den Schülern eine große Vielfalt bieten“, so Max Füllbier.

Ihre Idee zur eigenen Schlagzeugschule begründen sie so: „Wir haben uns gedacht, dass es eine Alternative zum klassischen Musikunterricht geben müsste, die freier ist und sich mehr an den Schülern orientiert“, erklärt Janik Weu und ergänzt: „Es soll um den Spaß am Spielen gehen, nicht darum, Noten lesen zu können. Unser Ziel ist es, die Schüler möglichst schnell zum selbstständigen Schlagzeugspiel zu bringen.“ Dabei soll es auch um den Austausch untereinander gehen, sollen in Zukunft auch verschiedene Jam-Sessions mit anderen Musikern die Schlagzeugschule beleben. So erreichen die Schüler schneller das Ziel, in einer Band zu spielen“, erklärt Janik Weu.

Musikalische Umgebung

Eine Räumlichkeit für die Schlagzeugschule war überraschenderweise schnell gefunden: An der Ursulastraße 101 mietete das Trio einen Proberaum an – unweit der A52, auf einem ehemaligen Speditions-Gelände. Von der Atmosphäre sind die drei Schlagzeuger begeistert: „Nebenan proben ständig andere Musiker, man ist in einer lebhaften Umgebung.“

Für Simon Dickopf ist das Ziel des Unterrichts klar definiert: „Am Ende macht es einfach am meisten Spaß, auf der Bühne zu spielen und eine gute Zeit zu haben.“