Essen-Rüttenscheid. . Nachdem sich der Blindgängerverdacht nicht bestätigt hat, wollen Schulamt und Immobilienwirtschaft über eine Raumlösung beraten.
Nach den Herbstferien hieß es Aufatmen sowohl an der Andreasschule als auch in der umliegenden Nachbarschaft der Von-Einem-Straße: Der Blindgängerverdacht hatte sich bei den Probebohrungen während der Herbstferien zum Glück nicht bestätigt.
Ungeklärt ist aber nach wie vor die Frage, wie die Grundschule künftig mit ihrer seit Beginn des Schuljahres eingeführten Dreizügigkeit räumlich umgeht. Nach Angaben der Stadt wird das Schulamt in den nächsten Wochen in enger Abstimmung mit der Immobilienwirtschaft erste Pläne ausarbeiten.
„Dabei ist noch völlig unklar, ob ein Teilneu- oder lediglich ein Anbau erfolgt, wir stehen noch ganz am Anfang der Planungen“, sagt Stadtsprecher Stefan Schulze. Dass baulich etwas passieren muss, steht indes schon lange fest: In den 1970er-Jahren waren behelfsweise Container aufgestellt worden, in denen die Klassen – ursprünglich für drei Jahre – unterrichtet werden sollten. Bis heute sind dort Klassen untergebracht.
Förderverein richtet weitere 8-1-Betreuung ein
Der Förderverein, der anfangs ebenso wie die Schulleitung wegen des begrenzten Platzes für Betreuungsangebote gegen eine Dreizügigkeit war, hat sich mittlerweile mit der neuen Situation arrangiert: „Ab dem kommenden Schuljahr werden wir eine zusätzlich zu den beiden bereits bestehenden Angeboten eine weitere 8-bis-1-Betreuungsgruppe auf den Weg bringen, das haben wir bereits beschlossen“, sagt Stefan Thurner, Schulpflegschaftsvorsitzender. Auch die Stadt habe bereits signalisiert, der neuen Betreuungsgruppe grünes Licht zu geben.
Platz konnte nicht zuletzt durch den Wegzug des Sprachenzweigs der Förderschule Am Steeler Tor geschaffen werden. Bis zu den Sommerferien hatte der Zweig einen Teil der Andreasschule genutzt, ehe der Umzug zur Bernetalschule erfolgte. Dass es ausreichend Klassenräume gibt, hatte Schulamtsleiterin Regine Möllenbeck bereits im Frühjahr beteuert – erst 2006 war die Von-Einem- mit der Andreasschule zusammengegangen. „Im nächsten Schuljahr 2016/2017 können wir die Situation noch überbrücken, danach wird es allerdings eng“, sagt Stefan Thurner.
Irmgard Krusenbaum, Grünen-Ratsfrau und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, hatte bereits bei der Ratssitzung im März ein umfassendes Konzept für den gesamten Stadtteil gefordert. Nur so könne langfristig eine hochwertige Betreuung im offenen Ganztag gewährleistet werden. Auch Grünen-Politikerin Elke Zeeb hatte in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung darauf hingewiesen, dass es angesichts der zunehmenden Bebauung in Rüttenscheid an der Zeit sei, Lösungen für den Stadtteil zu finden. Das Thema soll innerhalb des Stadtteilparlaments in der Dezembersitzung erneut diskutiert werden.