Große Wertsteigerung bei Immobilien in Rüttenscheid
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Essen-Rüttenscheid. . Seit 2007 ist der Kaufpreis für Häuser in Rüttenscheid um durchschnittlich 30 Prozent gestiegen. Ein Grund ist das geringe Mietausfall-Risiko.
Nicht nur bei Neubauprojekten ist Rüttenscheid in der Gunst von Investoren und privaten Kapitalanlegern enorm gestiegen: So legten Bestandsimmobilien in den vergangenen acht Jahren um durchschnittlich 30 Prozent an Wert zu. Diese Zahl veröffentlichte jüngst das Immobilienbüro von Makler Carsten Frick, das sich dabei auf Werte des Online-Portals Immobilienscout 24 beruft. Dabei ist schon die Wertsteigerung des vergangenen Jahres beträchtlich. Zahlten Käufer Anfang 2014 noch 1986 Euro pro Quadratmeter, so stieg der Preis aktuell bis auf 2169 Euro.
Die Gründe für diese Entwicklung sind nach Ansicht von Frick vielschichtig: Nach der Finanzkrise hätten viele Anleger eher auf Immobilien als auf risikobehaftete Finanzgeschäfte gesetzt. Und eben diese Anlage sei speziell in Rüttenscheid immer krisensicherer geworden. Zudem sorge die begehrte Lage dafür, dass Eigentümer keinen Mietausfall fürchten müssen, wie Frick mit Zahlen belegt: So stehen bei Immobilienscout 24 aktuell 73 Mietangebote in Rüttenscheid rund 6000 potenziellen Interessenten gegenüber – so oft wurde eine entsprechende Suche für den Stadtteil gespeichert.
Rasche Nachfolge bei Mieterwechseln
Zieht ein Mieter aus, dauere es in den meisten Fällen kaum mehr als 24 Stunden, bis sich ein Nachfolger gefunden habe – wenn die Wohnung in einem guten Zustand ist. Besonders begehrt seien kleinere Wohnungen zwischen 56 und 75 Quadratmeter. Das liege auch an der Bevölkerungsstruktur in Rüttenscheid: „Der Stadtteil ist Szeneviertel und Gesundheitsstandort zugleich. Das lockt zum einen die jüngeren Mieter an, zunehmend entdecken auch viele ältere Menschen den Stadtteil für sich“, hat Frick beobachtet. Familien ziehe es hingegen eher in die umliegenden Stadtteile, Rüttenscheid nehme mit seiner Bebauungssituation eine Sonderstellung ein.
„Rüttenscheid bietet einen großen Markt für Vermieter, nur etwa 20 Prozent der Immobilien sind klassische Einfamilienhäuser, den Rest machen Mehrfamilienhäuser und Gewerbe aus. In vielen anderen Stadtteilen ist das genau umgekehrt“, sagt Frick. Nicht nur beim Kauf, auch bei den Mietangeboten bestimme die Nachfrage den Preis: So ist die Miete im Schnitt seit 2007 von 6,90 je Quadratmeter auf heute 8,14 Euro gestiegen, was einer Steigerung von 18 Prozent entspricht. „Das ist ein Durchschnittswert, in dem auch sehr hohe Mieten, etwa in hochwertigen Neubauprojekten mit einfließen. Grundsätzlich ist Wohnen in Rüttenscheid aber noch absolut bezahlbar“, sagt Frick. Dass die Entwicklung wie etwa in manchen Quartieren Berlins oder Hamburgs ins Unermessliche steigt, fürchtet der Makler nicht: „Es wird nicht passieren, dass die Mieten exorbitant steigen. So begehrt der Stadtteil auch ist, jede Entwicklung hat ihre Grenzen, die zu überschreiten die wenigsten Mieter bereit sind.“
Vielmehr sollten sich Eigentümer nach Ansicht Fricks die Frage stellen, welche Wohnungen in Zukunft gebraucht werden. „Nur wenige Häuser in Rüttenscheid verfügen über einen Aufzug. Eine solche barrierefreie Ausstattung aber wird in den nächsten Jahren immer wichtiger.“
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