Essen-Bredeney. . Nachdem Flüchtlinge in die Turnhalle der Goetheschule eingezogen sind, sollen die Hilfen gebündelt werden. Das erste Treffen ist am 2. November.
Vor wenigen Tagen sind die ersten Flüchtlinge in Bredeney, genauer gesagt in die Turnhalle der Goetheschule, die als Notaufnahme dient, eingezogen. „Wir haben uns überlegt, dass es an der Zeit ist, einen runden Tisch zu gründen, wie er in vielen anderen Stadtteilen bereits existiert“, sagt Harald Treptow, Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde Bredeney. Dabei wollen die evangelische Gemeinde und die katholische Gemeinde St. Markus eng zusammenarbeiten. „Das ist auch eine Chance für den Stadtteil und die Ökumene“, sagt Michael Bremenkamp von St. Markus. Er glaubt, dass im Stadtteil neue Initiativen und Kontakte in der Nachbarschaft entstehen werden.
Harald Treptow hat bereits eine Einladung an Kirchen, Sportvereine, Schulen und den Verein Bredeney aktiv verschickt, ihre Vertreter zum ersten Treffen des runden Tisches am Montag, 2. November, 17 Uhr, im Gemeindezentrum am Brandenbusch 6a zu schicken. „Derzeit sind über 90 Flüchtlinge, meist junge Männer, in der Halle der Goetheschule untergebracht. Das soll zwar keine Dauereinrichtung sein, aber rund vier Wochen werden die Menschen wohl jeweils dort leben“, schätzt Pfarrer Joachim Lauterjung von der ev. Gemeinde. Zudem sei ja für 2016 eine weitere Flüchtlingseinrichtung an der Lerchenstraße geplant, wo es bereits vor Jahren eine solche Unterkunft gegeben habe.
„Wir stehen in engem Kontakt zum runden Tisch Haarzopf, der ja schon viel Erfahrung hat und gut organisiert ist“, sagt Treptow, der zwischen 50 und 100 Teilnehmer zum ersten Treffen erwartet. Es hätten sich viele Bürger gemeldet, die helfen wollten. Jetzt komme es darauf an, die Angebote zu bündeln und zu strukturieren. Man wolle kurzfristig helfen, zum Beispiel durch warme Kleidung, Sportgeräte wie Tischtennis-Platten und -Schläger, oder Brettspiele gegen die Langeweile in der kommenden kalten Jahreszeit.
„Außerdem wäre es sehr wichtig, dass die Flüchtlinge freien Internet-Zugang haben, damit sie untereinander und zu ihren Familien in der Heimat Kontakt aufnehmen können“, so Treptow. Er hofft, dass die Bredeneyer Vereine den Flüchtlingen Sportmöglichkeiten bieten. Man überlege, eine Kleiderkammer einzurichten und Deutschstunden zu initiieren. Das müssten nicht unbedingt pensionierte Lehrer tun. Da die Flüchtlinge nur vorübergehend dort untergebracht seien, werde kein kontinuierlicher Unterricht möglich sein. „Manchmal reichen schon Gespräche und gemeinsame Spiele, der persönliche Kontakt. Und das können wir alle leisten“, sagt Michael Bremenkamp. Er setze darauf, dass jeder seine speziellen Fähigkeiten einbringe. Die Leiterin des evangelischen Kindergartens denke beispielsweise über ein Betreuungsangebot für Flüchtlingskinder nach.
„Wir werden beim ersten Treffen versuchen, Verantwortliche für einzelne Bereiche zu finden, so dass sich die Gruppen dann selbst organisieren können“, sagt Treptow. Eine Vernetzung mit anderen runden Tischen sei wünschenswert.