Essen-Margarethenhöhe. . Die Margarethe-Krupp-Stiftung beauftragt ein Institut, die Wünsche der Stadtteilbewohner zu ermitteln. Ergebnisse sollen Mitte 2016 vorliegen.

Die Straßen auf der Margarethenhöhe heißen Daheim, Trautes Heim, Sonnenblick und Schöngelegen und verheißen eine hohe Lebensqualität. Doch wie wohl fühlen sich die Bewohner des Stadtteils tatsächlich? Wie finden sie ihren Stadtteil, seine verkehrliche Anbindung, seine Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten? Wie zufrieden sind die Bürger mit ihren Häusern und Wohnungen, was halten sie von ihrem Vermieter?

Um Antworten auf diese und viele andere Fragen zu erhalten, verschickt die Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) als wichtigster Vermieter auf der Margarethenhöhe derzeit erstmals umfangreiche Fragebögen an ihre Mieter. In den sozialen Netzwerken wird darüber bereits diskutiert. Ein solches Interesse des Vermieters kenne man bisher nicht, heißt es dort. Bisher habe die MKS den Bestand eher verwaltet als sich für die Urbanität des Stadtteils zu interessieren, wundert sich ein Mieter, der einen solchen Fragebogen per Post erhalten hat und sich jetzt Gedanken über die Gründe der Aktion macht.

„Dahinter steckt der Gedanke, eine Strategie 2030 zu entwickeln. Im Rahmen der Mieterbefragung wollen wir ermitteln, was den Menschen wichtig ist, wie sie die Infrastruktur sehen und die baulichen Begebenheiten empfinden. Wir wollen einfach mal das Ohr auf die Schwelle legen“, erklärt Thomas Möller, Geschäftsführer der Margarethe-Krupp-Stiftung.

Die gesamte Aktion führe das Bochumer Institut für Wohnungswesen, Stadt- und Regionalentwicklung durch. Zwischen 700 und 800 Fragebögen seien an die Mieter verschickt worden. Diese sollen die zwölfseitigen Schriftstücke nicht zurückschicken. Die Bürger werden von Mitarbeitern des Instituts angerufen, die die Fragen erläutern und die Antworten aufnehmen. Die Daten sollen anschließend anonymisiert ausgewertet werden. Der Versand der Bögen erfolge nach dem Zufallsprinzip.

Die Margarethe-Krupp-Stiftung besitzt rund 3200 Wohneinheiten auf der Margarethenhöhe. Da sich die Wohnsituation auf der neuen und alten Margarethenhöhe unterscheidet, wird ein Fragenkomplex nur den Mietern auf der neuen Margarethenhöhe gestellt. Die Mieter sollen nicht nur den Ist-Zustand bewerten, sondern auch Wünsche und Anregungen äußern. Auch Kritik am Vermieter inklusive Verbesserungsvorschlägen ist durchaus erwünscht.

„Die Ergebnisse sind wichtig für unsere weiteren Planungen“, sagt Thomas Möller. Bis Mitte 2016 soll die Auswertung abgeschlossen sein, eventuell würden erste Ergebnisse schon Ende 2015 vorliegen.