Essen-Rüttenscheid. . Judith Haselroth von der „Wohngemeinschaft“ möchte ihre Restbestände aus dem Lager gern an Flüchtlinge spenden und sucht noch weitere Mitstreiter.

Die Idee kam Judith Haselroth vor Kurzem beim Gespräch mit einer Freundin aus Bochum, die ebenso wie sie ein Geschäft betreibt. „Ich habe sie gefragt, was sie eigentlich mit ihren Restbeständen im Lager macht. Sie antwortete, dass sie diese Waren spendet und ich finde diesen Gedanken richtig gut“, sagt Haselroth.

Die Inhaberin des Ladens „Wohngemeinschaft“ an der Hedwigstraße möchte gerne ein kleines Netzwerk mit weiteren Händlern aufbauen und diese Lagerbestände an Flüchtlingsheime spenden. „Ich denke, dass es vielen anderen Einzelhändlern ähnlich geht. Ich betreibe den Laden jetzt seit sieben Jahren; da sammelt sich vieles an, das zwar noch nagelneu ist, aber beispielsweise aus Saisongründen nicht mehr verkauft wird“, sagt sie.

Einnahmen sollen an Sammelstelle für neue Zeltdörfer gehen

Um die Aktion zu steuern, möchte sie zunächst weitere Mitstreiter um sich scharen. Ein Gedanke ist, die Spenden der Kleiderkammer an der Tiegelschule im Nordviertel zu überreichen, die eigens für die neuen Zeltdörfer eingerichtet wird. Die von Ehrenamtlern des runden Tisches betreute Sammelstelle soll ab 1. September öffnen.

Die Organisation von gezielten Spenden für Flüchtlingsheime gestaltet sich zunehmend schwierig – so verhängte die Sammelstelle der ehrenamtlichen Initiative im Opti- Gewerbepark jüngst einen Sammelstopp, da es an Lagermöglichkeiten und freiwilligen Helfern mangelt, die beim Sortieren und der Ausgabe der vorhandenen Spenden helfen. Das Diakoniewerk (s. Info) wiederum sammelt zwar Kleider- und Sachspenden, verteilt diese aber natürlich auch an weitere Bedürftige und die Diakonieläden, wo sie gegen einen kleinen Preis weiterverkauft werden. Gebraucht werden die Spenden für die Flüchtlinge freilich nach wie vor, weiß Rudi Löffelsend von der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen e.V.: „Insbesondere Haushaltswaren wie Bettwäsche oder Geschirr sind gefragt, ebenso gut erhaltene Kleidung und Spielzeug.“

Judith Haselroth hat beim ersten Durchschauen im Lager fünf Jacken, ein paar Schuhe, Schals und Geschirr zusammengetragen, einige weitere Schätze schlummern noch in den Regalen. „Ich würde mich freuen, wenn sich weitere Einzelhändler finden würden, die mitmachen wollen und noch einige Bestände auf Lager haben, von denen sie sich trennen können“, sagt sie.

Wer mitmachen möchte, schickt eine E-Mail mit seinem Namen, Telefonnummer und der Art der Spende an ruettenscheidhilft @web.de. In einer gemeinsamen Aktion sollen die Waren dann gespendet werden.