Essen-Südostviertel. . Künstler arbeiten an einem Porträt-Projekt, das den Bürgern die Geschichte der Einrichtung nahebringt. Ausstellung öffnet am 27. August.

Unter dem Motto „10 Jahre – 10 Tage“ startet am Donnerstag, 27. August, 14.30 Uhr, eine zehntägige Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen des Storp 9, dem Zentrum für Bildung und Kultur an der Storpstraße. Das Zentrum wurde von der Bürgerinitiative Südostviertel initiiert, die sich vor 20 Jahren nach Konflikten im Stadtteil gegründet hatte. Viele Kooperationspartner wirkten damals mit, die Wohnungsgesellschaft Allbau stellte das Haus zur Verfügung.

Video-Interviews und Texte

Der Künstler Gigo Propaganda, der selbst im Storp 9 arbeitet, hatte vor drei Jahren die Idee zum Porträt-Projekt „Ruhrgebiet jetzt“. In Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden dabei Abbilder von Menschen und Zuständen. Diese werden jetzt im Rahmen der Ausstellung präsentiert, wobei ein zentraler Aspekt das Storp 9, seine Vergangenheit und Zukunft, sein wird. Die Porträts kommen in unterschiedlichen Darstellungsformen daher, als Video-Interview, Film, Bild oder Text. Während der Ausstellung können sich die Besucher auf allen Etagen des Storp 9 in multimedial gestalteten Räumen mit den Inhalten des Hauses und seiner Bedeutung für das Stadtteilleben auseinandersetzen.

Während der Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm mit Theater, Musik, Vorträgen, Schulaktionen, Nachbarschaftskochen und einem Sommerfest. „Unser Ziel ist es, die Menschen über die Kunst miteinander ins Gespräch zu bringen und so die soziale Arbeit vor Ort zu stärken“, sagt Sozialarbeiterin Helena Gellert, die als freie Mitarbeiterin im Storp 9 tätig ist. Das aktuelle Porträt-Projekt ist eine Nachfolge-Aktion der „Waende Südost“, bei der die Schallschutzwände an der A 40 farbig gestaltet wurden.

Auch jetzt geht es wieder um eine nachhaltige Gestaltung des Umfeldes. „Wir widmen uns visuell minderwertigen Flächen im Stadtgebiet“, erklärt Künstler Gigo Propaganda, der die Wirkung des Projekts weit über die Stadtteil- und Stadtgrenzen hinaus sieht. „Im Laufe der zehn Jahre haben hier schon viele verschiedene Künstler aus unterschiedlichen Ländern gearbeitet. Dabei sind echte Freundschaften entstanden, die natürlich über Facebook und Co. mit in das Projekt eingebunden werden“, so der Künstler.

Da für die aktuelle Kunstaktion, wie schon früher für die „Waende Südost“, reichlich Farbe benötigt wird, freuen sich die Künstler über eine umfangreiche Farbenspende des Hellweg-Baumarktes, der in der Nachbarschaft in Frillendorf eröffnete. „Das Unternehmen hat sich schon in der Vergangenheit sehr kooperativ gezeigt und war auch jetzt wieder bereit, im Sinne der nachhaltigen Gestaltung des Stadtteils Fassaden-Farbe für die Kunstaktion zur Verfügung zu stellen“, sagt Projektleiter Oliver Kroll von der Bürgerinitiative Südostviertel.