Der Essener Stadtgarten braucht mehr Ideen und Fantasie
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Essen-Südviertel. . Veranstaltungen können dabei helfen, den Stadtgarten sauber zu halten. Das bewiesen jüngst die Parksounds. Doch Pläne für eine Weiterentwicklung sind nicht in Sicht.
Es ist so ein typischer warmer Sommerabend im Essener Stadtgarten: Der Geruch von gegrillten Würstchen liegt in der Luft und die Wiesen rund um den Teich sind bevölkert. Ein junges Paar spielt Volleyball, daneben kicken fünf Jungs, und unter einer großen Kastanie hat sich gleich eine ganze Familienbande zusammengefunden und packt die mitgebrachten Kühltaschen aus.
Viele Essener nutzen diesen innerstädtischen Park wie einen eigenen Garten, „und genau dafür ist er ja auch da“, sagte Andreas Bergknecht, bei Grün und Gruga für den Stadtgarten zuständig, als er unlängst interessierten Bürgern das Parkkonzept nach Pfingststurm Ela vorstellte. Dort wurde auch das immer wiederkehrende leidige Thema Vermüllung angesprochen, denn besonders im Sommer quillen die Mülleimer über, dümpeln leere Bierflaschen im Teich, liegen Plastiktüten und Unrat auf dem Rasen. „Im Sommer haben wir deswegen die Reinigungsfrequenz erhöht“, sagt Bettina Hellenkamp, Sprecherin der Essener Entsorgungsbetriebe (Ebe). Drei mal wöchentlich wird der Stadtgarten gesäubert, zudem wurden zusätzlich drei große, 240 Liter fassende Mülltonnen aufgestellt.
Grün und Gruga ist für alle Ideen offen
Dass es auch anders gehen kann, dass mehr öffentliche Kontrolle zu mehr Umweltbewusstsein führt, zeigt sich immer dann, wenn der Stadtgarten bespielt wird. So waren die Parksounds in diesem Jahr nicht nur gut besucht, auch die Wiesen blieben sauber. „Solche Veranstaltungen müsste es öfter geben“, war die einhellige Meinung beim vergangenen Leserstammtisch.
Doch von Seiten der Essener Marketing GmbH (EMG) gibt es derzeit keine Überlegungen, den Stadtgarten für Konzerte und Events zu nutzen. „Wir sind durch den Lärmschutz begrenzt“, sagt Dieter Groppe auf Anfrage, „außerdem muss man bedenken, dass es bei größeren Veranstaltungen zu Rasenschäden kommen kann, für die wir dann haftbar wären.“ Dabei haben die Parksounds gerade bewiesen, dass weder der Lärmschutz nach 22 Uhr noch die Nutzung der Wiesen offenkundige Probleme bereitet.
Es mangelt an Idee und Fantasie
Und so mangelt es vielleicht eher an Ideen und Fantasie, wie man diesen ältesten Park Essens, der so nahe an der Innenstadt liegt und so gut erreichbar ist, nutzen könnte. Gerade mal vier Veranstaltungen gibt es hier im Jahr: Neben den Sounds locken noch das Winzerfest „Food, Wine and Music“ (24. bis 26. Juli), das Kulturpfadfest und die Boule-Meisterschaften des ansässigen Klubs.
Und es fehlt noch mehr: Vergeblich sucht man im Stadtgarten eine öffentliche Toilette oder einen Trinkwasserbrunnen. Auch eine temporäre Gastronomie würde dem Park gut tun. „Wir sind für alle Ideen offen“, versichert Johannes Oppenberg, Abteilungsleiter bei Grün und Gruga, „wenn wir ein seriöses Angebot bekommen, sind wir sofort dabei.“
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