Essen-Rüttenscheid. . Ilona Hiegemann eröffnet am 19. Mai das traditionsreiche „Wirtshaus Rü“ wieder. Sie hält am Konzept ihres Vorgängers fest.

Die Fenster sind mit Plastikfolie beklebt, Spirituosen und Gläser noch in Kisten verpackt. Das Lokal an der Rüttenscheider Straße 81 wirkt noch nicht einladend. Noch, denn schon ab kommenden Dienstag, 19. Mai, wird hier wieder frisch gezapftes Pils über die Theke gereicht. Seit zwei Monaten ist das „Wirtshaus Rü“ nun geschlossen. 13 Jahre hatte Wirt Klaus Kattenbracker die Kneipe geführt, bis er nach einer Erkrankung plötzlich verstarb.

Essen und TrinkenOffizieller Pächter der Lokalität ist die Stauder-Brauerei, die sich trotz vieler Bewerber direkt an Ilona Hiegemann wandte. Die erfahrene Gastronomin kannte die Kneipe und auch Klaus Kattenbracker, den sie als Kollegen sehr schätzte. Ihr ist besonders wichtig, dass der Wirtshaus-Charakter erhalten bleibt: „Es gibt hier auf der Rü viele Szene-Lokale. Wir wollen aber, dass das hier eine echte Kneipe bleibt – mit Knobeln und Pils.“ Dafür passt sie auch ihre Öffnungszeiten an: „Wir öffnen nicht erst nachmittags, sondern laden auch schon zum Frühschoppen ein. So, wie es früher ja auch gewesen ist“, erklärt Ilona Hiegemann.

Hilfe von Familie und Freunden

Seit 20 Jahren arbeitet sie in der Gastronomie und hat mit dem Rathaus-Stübchen bereits ein eigenes Lokal in Rüttenscheid besessen. „Ich hoffe natürlich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Gleichzeitig ist hier jeder willkommen, der einfach eine gute Zeit haben will“, betont die neue Wirtin. Für einen kleinen Außenbereich direkt vor dem Lokal stellt sie Stühle und Tische auf. Zum Mittags- und Abendtisch gibt es gutbürgerliche, deutsche Küche. Die gab es bereits vor der Schließung und auch sonst bleibt einiges beim Alten: Die Kegelbahn wird weiter betrieben und auch die Spiele der Fußball-Bundesliga zeigt Ilona Hiegemann weiterhin. Das Grundkonzept bleibt also erhalten, genau wie der Name „Wirtshaus Rü“.

Damit das Lokal bei der Eröffnung wieder in altem Glanz erscheinen kann, arbeitet die 53-Jährige bereits seit fünf Wochen an ihrem neuen Arbeitsplatz, hat die Wände gestrichen und Teile des Mobiliars ausgetauscht. Sie sei besonders dankbar über die Hilfe, die sie von Familie und Freunden erhalten hat und auch für das Vertrauen, das die Stauder-Brauerei in sie setzt.

Gelegenheit, das zurückzuzahlen, hat sie ab Dienstag um 15 Uhr. Dann ist die Plastikfolie von den Fenstern verschwunden, alle Gläser und Spirituosen sind an dem dafür vorgesehenen Platz eingeräumt und das „Wirtshaus Rü“ wird wieder eröffnet. Dafür hofft die neue Wirtin auf „ein nettes Publikum und neue wie altbekannte Gesichter“. Und die werden dann von einem neuen Gesicht in altbekannter Umgebung bewirtet.