Essen-Rellinghausen/Stadtwald. Beim Spaziergang durch Rellinghausen diskutierten Bürger mit Politikern und einem Experten der Stadt über die Wiederaufforstung der Wälder.
Beinahe ein Jahr ist es nun schon her, dass Pfingststurm Ela wütete. Die Schäden sind nach wie vor allgegenwärtig. Das trifft insbesondere auf Stadtwald und Rellinghausen zu. Denn aufgrund der hohen Baumdichte in beiden Stadtteilen sind die Schäden besonders präsent. Die Planungen zur Wiederaufforstung stoßen auf ein starkes Interesse bei den Bürgern. Rund 20 engagierte Anwohner beteiligten sich daher an einem vom CDU-Ortsverband organisierten Spaziergang, der fachkundig durch den gelernten Forstwirt, Ökologen und aktuellen Abteilungsleiter der Stadt für Waldungen und Baumpflege, Roland Haering, begleitet wurde.
„Natürlich haben wir vorher schon Rundgänge durchgeführt, dieses Mal geht es uns allerdings insbesondere um die Wünsche und Vorstellungen der Anwohner. Die verschiedenen Ideen müssen kanalisiert werden. Trotzdem lässt sich jetzt schon sagen: Es gibt auf jeden Fall noch einiges zu tun“, so Sven Martin Köhler, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Rellinghausen/Stadtwald. Gut, dass ihn die tatkräftige Bürgerschaft bei der Ideensuche nicht im Stich lässt. Aus ganz unterschiedlichen Gründen können sich die Anwohner mit dem Wald vor der eigenen Haustür identifizieren. Eine interessante Sichtweise hat zum Beispiel Lothar Ottmann. Dem passionierten Jäger liegt es besonders am Herzen, dass der Baumbestand wieder zurückgewonnen wird – denn er weiß um die Bedeutung, die eine dichte Bewaldung für den Artenschutz in der Stadt hat.
Artenschutz ist auch eines von Roland Haerings wichtigen Stichworten. Der Experte: „Als Stadtmenschen denken wir gar nicht so sehr darüber nach, wie viele Tierarten hier in Nachbarschaft mit uns leben. Auch für diese ist ein intakter Baumbestand unerlässlich.“
Wichtig für das Stadtklima
Aber auch weitere Faktoren spielen eine Rolle. Als „grüne Lunge“ Essens hätten die südlichen Stadtteile eine wichtige Wirkung auf das Stadtklima, so Haering. Gerade unter diesem Gesichtspunkt und auch der Frage nach der Optik müsse bewertet werden, inwieweit Fällungen vorgenommen werden. Haering:„Der Trend geht momentan dahin, die Bäume erst einmal stehen zu lassen, anstatt sie zu fällen. Man will ja keinen Kahlschlag erzeugen.“
Daneben spielten auch die leeren Stadtkassen ein nicht zu vernachlässigende Rolle, so Haering. Der Stadt fehle momentan schlicht das Geld, um umfangreiche Baumpflegearbeiten durchzuführen.