Essen-Holsterhausen. Monatelang ärgerten sich Mitarbeiter der Kita St. Ignatius über eine Raucherecke vor dem Außengelände. Jetzt sind die Behälter nicht mehr da.

Monatelang ärgerten sich Mitarbeiterinnen des katholischen Kindergartens St. Ignatius über Aschenbecher an zwei Pfählen unmittelbar vor dem Kita-Außengelände. Durch die damit verbundene Rauchbelästigung sahen sie die Gesundheit ihrer Schützlinge gefährdet. Jetzt schalteten sie unsere Zeitung ein – und prompt waren die Kippenbehälter gestern verschwunden. Wer sie aufgehängt und jetzt wieder abgenommen hat, weiß man auch bei der Stadt nicht, wie Stefan Schulze vom Presseamt bestätigt. „Aber wenn es noch einmal Probleme gibt, kann sich die Kita gern an uns wenden“, sagt er die Unterstützung der Verwaltung zu.

Aber von vorn: In Sichtweite der Einrichtung an der Straße An St. Ignatius befindet sich ein Abzweig des Robert-Schuman-Berufskollegs in den Räumen der ehemaligen Hauptschule an der Kaupenstraße. Etliche der erwachsenen Schüler rauchen außerhalb des Schulgeländes auf dem Bürgersteig – vor und nach dem Unterricht, vor allem aber in den Pausen. „Seit einigen Monaten sind zwei Aschenbecher an Pfählen direkt an der Kreuzung An St. Ignatius/Kaupenstraße installiert. Seitdem ist es quasi ein offizieller Rauchplatz. Ganze Gruppen von Rauchern stehen dort und der Qualm zieht, je nach Windrichtung, direkt auf unser Außengelände“, beklagte sich Kita-Leiterin Claudia Pieron am Montag.

Die Gesundheit der Kinder habe höchste Priorität, wird sie von Annette Beher von der Kommunikationsabteilung des Kita-Zweckverbands im Bistum Essen unterstützt, dem die Kita St. Ignatius angegliedert ist. „Wenn wir die jungen Leute ansprechen, reagieren sie freundlich und einsichtig und gehen woanders hin“, sagte die Kita-Leiterin und wünschte sich, dass die Behältnisse abmontiert und in einiger Entfernung zum Kindergarten-Gelände angebracht würden. Zumindest der erste Wunsch ist jetzt schneller als erwartet in Erfüllung gegangen.

„Wir finden auch manchmal Kippen auf dem Gelände, suchen es morgens erstmal ab“, berichtete die Kita-Leiterin. Je nach Windrichtung dringe der Qualm sogar beim Lüften in die Gruppenräume ein. „Das darf nicht sein“, findet Claudia Pieron. In der Kita werden derzeit Zwei- bis Sechsjährige betreut, im Sommer kommen Einjährige dazu. Selbstverständlich sei die Kita selbst komplett rauchfreie Zone. „Das Problem ist nicht jeden Tag gleich groß“, so Claudia Pieron. Wenn es warm sei, öffne man die Fenster der Kita länger.

Claudia Pieron begrüßt das Engagement von Reinhild Witte, der Kinderbeauftragten der zuständigen Bezirksvertretung I. Sie brachte das Thema für die März-Sitzung auf die Tagesordnung des Gremiums, wollte erreichen, dass die Verwaltung tätig werden muss. „Der Zustand ist für die Kindergartenkinder unzumutbar, wenn man nicht mehr lüften kann, ohne hinterher den Qualm im Raum zu haben“, sagt Reinhild Witte.

Wenn sich an der Situation nichts ändere, müsse man einen Ortstermin mit den Bezirkspolitikern anberaumen — ob der noch nötig sein wird, bleibt abzuwarten. Denn die Aschenbecher sind zwar weg, aber ob die Raucher jetzt einen anderen Standort wählen, muss sich erst noch zeigen.