Essen-Holsterhausen. . Drei Jahre nach der Schließung des JZE Papestraße kooperieren das Jugendhaus an der Rubensstraße und die Gesamtschule jetzt offiziell.
Nach dreijähriger Erprobungsphase ist das Jugendhaus an der Rubensstraße 54 jetzt offiziell Kooperationspartner der Gesamtschule Holsterhausen. Die Leitlinien der Arbeit sind festgeschrieben, ein entsprechender Vertrag wurde jetzt von Schulleiterin Ulrike Pelikan und Iris Schumann vom Arbeitskreis Jugend (AKJ) im feierlichen Rahmen unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit hat eine längere Vorgeschichte: Als die Stadt 2011 das Jugendzentrum Essen (JZE) an der Papestraße schloss, musste dringend Ersatz für die wohnortnahen Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden.
Damals wurde die Teiloffene Tür (TOT) an der Rubensstraße auf dem Gelände der Gesamtschule Holsterhausen in ein Jugendhaus umgewandelt, das erste in Trägerschaft des Arbeitskreises Jugend. Die Einrichtung wird mit rund 115 000 Euro jährlich vom Jugendamt finanziert. „In dem dreijährigen, wissenschaftlich begleiteten Entstehungsprozess haben wir geprüft, wo Schule und Jugendarbeit Schnittpunkte haben“, sagt Laura Grasedieck, Sozialpädagogin und Leiterin des Hauses.
„Wir haben schon Projektwochen und Arbeitsgemeinschaften für die Schule organisiert“, erklärt Grasedieck, die sich die Arbeit im Jugendhaus mit ihrem Kollegen Kevin Betting und zwei Jahrespraktikanten teilt. „Wir haben zwei Schwerpunkte: die offene Arbeit und die Jugend-Verbandsarbeit“, so die Leiterin. Neben der Gesamtschule Holsterhausen arbeite man auch eng mit den anderen Jugendeinrichtungen im Stadtteil wie Wichernhaus, Falkenzentrum Süd und Kleine Offene Tür der Gemeinde St. Mariä Empfängnis sowie der nahe gelegenen Cranach-Grundschule zusammen. Mit den Falken und den Mitarbeitern des Wichernhauses stimme man sich über Öffnungszeiten und Ferienprogramme ab. „damit für Jugendliche in Holsterhausen immer was los ist“.
An drei Tagen in der Woche kommen die Gesamtschüler zum Mittagessen ins Jugendhaus. „Da essen dann auch schon mal 60 bis 80 Leute hier. An anderen Tagen sind es an die 30“, sagt die Leiterin. Da Jugendliche etlicher Nationen das Haus besuchen, wird sehr variabel gekocht – für Vegetarier, für Veganer, für Muslime und so weiter. „Das ist hier wie zu Hause: die einen kochen, die anderen machen am Küchentisch Hausaufgaben“, beschreibt Grasedieck die familiäre Atmosphäre.
Die Wunden sind zum Teil verheilt
Die Essener Tafel unterstützt den Mittagstisch im Jugendhaus aktuell mit Geldspenden. „Im letzten Jahr hatten wir ein Auto von der Tafel, so dass wir dort die Lebensmittel abholen konnten. Das hatte den Vorteil, dass man nicht überlegen musste, was gekocht wird. Der Speiseplan war ja durch die Lebensmittel vorgegeben“, so Grasedieck. Die Wunden, die die Schließung des JZE an der Pape-straße bei vielen hinterließ, scheinen inzwischen einigermaßen verheilt, der Neuanfang der wohnortnahen Jugendarbeit in Holsterhausen ist offenbar geglückt.
Das Jugendhaus ist im Rahmen der offenen Arbeit montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Sechs- bis 18-Jährige können ohne Anmeldungvorbeikommen.
Angeboten werden Koch- oder Nähgruppen, Kicker, Ferienaktionen, Fitness-, Tanz- und Kreativangebote. Im Frühjahr soll ein kleiner Garten hinter dem Haus angelegt werden. Die Naturschutzjugend will das Projekt unterstützen.