Essen-Rüttenscheid. . Friseurin Veronika Tunc wechselte den Anbieter – und verlor ihren alten Geschäftsanschluss ebenso wie wohl auch einige Kundinnen.

Wieviele Stunden Veronika Tunc mittlerweile schon in den Warteschleifen von Telekom und O2 zugebracht hat, kann die 52-Jährige kaum noch zählen: „Ich bin mit den Nerven am Ende“, sagt die Friseurin, die seit November darum kämpft, ihre alte Geschäftsnummer zurück zu bekommen. Seit 20 Jahren betreibt Tunc ihren Friseursalon an der Klarastraße 45.

Die Telefon-Nummer aber gibt es noch länger. „Auch mein Vorgänger hat sie 30 Jahre genutzt“, sagt Tunc. Im vergangenen Jahr kündigte sie nach 20 Jahren ihren Vertrag bei der Telekom und wechselte zu O2, einem Unternehmen der Telefónica Deutschland Holding. „Das war ein großer Fehler im Nachhinein“, sagt Tunc heute. Der Vertrag mit der Telekom lief im vergangenen November aus, O2 wies dem Friseursalon eine neue Nummer zu. Danach begann das Hin und Her, den so genannten Portierungsauftrag auf den Weg zu bringen, mit dem die alte Nummer dem neuen Anbieter zugeordnet wird.

Nummer soll zum 31. März wieder freigeschaltet sein

Tunc kündigt in der Zwischenzeit ihren Vertrag mit dem neuen Anbieter, will zurück zur Telekom – auch in der Hoffnung, dass das Nummerndrama dann ein Ende hat. „Ich habe viele ältere Kunden, die ihre Termine vorab telefonisch vereinbaren. Da ich unter meiner alten Nummer nicht mehr erreichbar bin, sind viele Kundinnen weggeblieben, das habe ich vor allem im Weihnachtsgeschäft gemerkt“, sagt Tunc. Viele Kunden hätten sie gefragt, ob sie ihre Telefonrechnung nicht gezahlt hätte, „das war alles sehr belastend für mich“, so Tunc. Mittlerweile ist sie zurück bei der Telekom, auf ihre alte Nummer aber wartet sie vergeblich.

Laut Telekom kam am Mittwoch die Rückmeldung von O2, dass die Rufnummer zum 31. März zur Telekom zurück geschaltet wird. „Wir bedauern diese Verzögerung, sind aber auf die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Anbieter angewiesen“, so ein Sprecher der Telekom. Veronika Tunc kann die neuerliche Verzögerung nicht nachvollziehen: „Wenn die Anbieter untereinander nicht zusammenarbeiten können, müssen sie das nicht auf meinem Rücken austragen.“