Essen-Stadtwald. . Bürgerinitiative unterstützt die Wiederaufforstung im Schellenberger Wald nach Pfingststurm Ela. 3000 Euro sind schon auf dem Konto.

Dass der Wald hinter ihren Häusern nicht mehr so aussieht wie vor dem Pfingststurm Ela – damit wollen sich die Anwohner der Straßen Kellermanns Busch und Sundernholz auch weiterhin nicht abfinden. Sie kämpfen als Bürgerinitiative „Waldfreunde Essen“ für die Aufforstung des Schellenberger Waldes, der von Sturmschäden besonders stark betroffen ist. Die Anwohner haben inzwischen knapp 3000 Euro für diesen Zweck gespendet – obwohl das Konto, das auf den Namen der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald läuft, erst seit gut zwei Wochen eingerichtet ist.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 40 000 Euro zusammenzubekommen und hoffen, davon 200 Bäume finanzieren zu können“, so Michael Delfs, Sprecher der Bürgerinitiative. Er wisse, dass von offizieller Seite weitaus höhere Summen für die Anschaffung von Bäumen genannt würden, setze aber darauf, dass die Mitglieder viel Eigenarbeit leisten. Zudem könnten es ja kleinere Bäume sein, die erst im Laufe der Zeit groß würden. Zuerst wolle man den Bereich am Kellermanns Busch damit aufforsten. Für August sei dann eine gemeinsame Pflanzaktion mit Grün und Gruga geplant. „Wir warten bewusst die Sommerferien ab, damit die Anwohner zum großen Teil aus dem Urlaub zurück sind und die Bäume gegebenenfalls auch wässern können“, erläutert Delfs.

Um die Vorbereitung der geplanten Aktionen auf mehrere Schultern zu verteilen, habe man einen Arbeitskreis gegründet, in dem sich derzeit zehn Leute engagierten. Ein weiteres Treffen soll Mitte Februar stattfinden, die nächste Bürgerversammlung ist für April terminiert.

Um auch die Stadtteilpolitiker mit ins Boot zu holen, stellt die Bürgerinitiative ihre Fragen zum Thema Wald auf der Sitzung der Bezirksvertretung II am Donnerstag, 26. Februar, 16.30 Uhr, an der Schürmannstraße 7. Dabei soll es konkret darum gehen, wie die Bürger selbst helfen können, damit die Aufforstung nicht bis 2016/17 auf sich warten lässt. „Einige von uns wollen auf jeden Fall bei der Sitzung dabei sein, um die Antworten mitzubekommen“, so Delfs.

Um weitere Mitstreiter zu finden, hat die Bürgerinitiative Flyer entworfen und eine eigene Webseite unter www.waldfreunde-essen.de freigeschaltet.

Dass das Interesse an der schnellen Wiederaufforstung des betroffenen Waldstücks noch immer groß ist, leiten die Organisatoren daraus ab, dass immerhin rund 40 Bürger zu der zweiten Versammlung erschienen. „Erst waren wir ein bisschen enttäuscht über die Resonanz, denn zum ersten Treffen im November kamen ja noch 70 Leute. Aber unter den 40 gab es 20 neue und auch deutlich jüngere Gesichter“, so Delfs. Diese Tendenz habe er auch zwei Tage später beim Rundgang durch das betroffene Waldstück festgestellt.

Mitte Januar habe die Initiative außerdem die Einladung der Stadt zu den geplanten Waldworkshops erhalten. Daran werden als Vertreter der Initiative Michael Delfs und Fritz Germann teilnehmen. „Unser vorrangiges Ziel ist es jetzt, zu erfahren, was wir bis zum Beginn der Brutzeit in einem Monat noch erledigen können und was in diesem Jahr noch realistisch ist“, so Michael Delfs. Er hofft, auch im Interesse der umliegenden Schulen und Kindergärten, dass der Wald bald wieder seinen Namen verdiene.