Essen-Rüttenscheid. . Die Tierpaten des Grugaparks kamen zu einer gemeinsamen Führung mit Tierpflegemeister Hermann-Josef Golbach zusammen. Rund 100 Menschen haben eine Patenschaft übernommen – etwa, weil sie keine Haustiere halten können. Warum eine Patenschaft glücklich macht.
Viele kennen das – so gerne würde man sich um ein Haustier kümmern, aber der Beruf, die Wohnsituation oder ein anderer Grund steht dem Glück im Weg. Verzichten auf ein Tier muss man dennoch nicht. Seit Jahren schon sind die Tierpatenschaften im Grugapark eine feste Institution.
Für einen kleinen Beitrag kann hier jeder Tierpate werden und so die Pflege und Haltung unterstützen. Nicht selten entstehen so wahre Freundschaften zwischen Tier und Mensch. Zum Beispiel zwischen Sandra Bloh und „ihren“ zwei Schafen. Jedes Mal, wenn sie den Streichelzoo betritt, wird sie schon freudig von den beiden Vierbeinern erwartet. Seit sieben Jahren ist sie schon Tierpatin. „Im Sommer komme ich täglich, jetzt im Winter zumindest einmal in der Woche“, erzählt sie.
Mit der Tierpatenschaft hat sie sich einen wahren Traum erfüllt: „Ich interessiere mich schon seit langem für Schafe, die Tierpatenschaft gibt mir die Möglichkeit, mir diesen Wunsch zu erfüllen.“ Sandra Bloh und ein Teil der restlichen etwa 100 Tierpaten trafen sich gestern zum Tierpatentreffen, bei dem sie von Tierpflegemeister Hermann-Josef Golbach durch den Park geführt wurden und ihre „Patenkinder“ hautnah treffen konnten. Fragen zu den Tieren waren dabei ausdrücklich erwünscht. Das mussten sich die Tierpaten natürlich nicht zweimal sagen lassen – und Hermann-Josef Golbach nahm sich viel Zeit für die Beantwortung.
Beziehung zwischen Mensch und Tier steht im Vordergrund
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Tierpatin Sandra Fötsch ist beinahe zufällig auf die Patenschaft gestoßen. Seit Anfang des Jahres ist sie nun eine echte Federvieh-Freundin. Jede Woche besucht sie ihren neuseeländischen Papagei Kea, immer sonntagmorgens. „Ich mag eben intelligente Vögel“, sagt sie und lacht. Die Tierpatenschaft ist für sie eine ideale Lösung, sagt Fötsch: „So ein Tier in der Wohnung zu halten, ist ziemlich schwer. Dank der Patenschaft habe ich trotzdem das Gefühl, ein eigenes Tier zu besitzen.“
Auch davon, dass die Tiere im Grugapark die bestmögliche Pflege genießen, konnten sich die Tierpaten überzeugen. Die Flamingos beispielsweise verdanken ihr schmuckes rosa-farbenes Gefieder nicht etwa der Chemie – sondern Paprika edelsüß, das den Tieren unters Futter gemischt wird. Sabine Schmitt, Koordinatorin der Tierpatenschaften, resümiert: „Die Tierpatenschaften machen es möglich, eine besondere Beziehung zu einem Tier aufzubauen, ohne sich um Unterbringung oder Pflege sorgen zu müssen.“ Gerade zu Weihnachten sei so eine Patenschaft ein beliebtes Geschenk. Und auch, wenn die Patenschaften einen Teil der Kosten für die Pflege decken: „Im Vordergrund steht ganz klar die Bindung der Paten an die Tiere, der Aufbau einer Beziehung. Und nicht das Geld.“