Essen-Südviertel. . Mit der Partyreihe „Shoe wanna dance“ möchte die Band Senderos eine Plattform für die wachsende Internationalität und Musikbegeisterung im Essener Süden schaffen. Zur nächsten Auflage am 29. November treten u.a. Botticelli Baby, The Maximizers und DJ Casio auf.

„Hier geht was“, sagt Julian Kühn über sein Zuhause, das Südviertel, „deswegen ziehen hier auch immer mehr Kreative und Kulturschaffende hin.“ Ein Potenzial, das der 26-Jährige mit seiner „Banda Senderos“ gerne ausschöpfen und weiter nach vorne bringen würde. „Shoe wanna dance“ heißt die Partyreihe, die die neunköpfige, multikulturelle Truppe im Katakombentheater etablieren möchte. Dabei steht sie in der Tradition der Funkhaus-Europa-Nächte, die an gleicher Stelle einst für neue Impulse sorgte, ehe die Reihe sanft entschlummerte. Das soll diesmal nicht passieren.

Reggae, Cumbia, Bossa, Elektro – mit ihrer Musik trifft die „Banda Senderos“ den Nerv. So spielte sie in diesem Jahr u.a. beim Dortmunder Festival Juicy Beats und tritt bei der Silvester-Gala von Funkhaus Europa im Kölner Gloria auf. Mit „Shoe wanna Dance“ wollen die jungen Musiker, die ihre Wurzeln etwa in Chile, Kongo und Polen haben, vor allem die Verknüpfung der freien und mehr und mehr auch internationalen Szene im Essener Süden weiter voran treiben.

„Den Begriff multi-kulti entstauben“

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„Immer mehr junge Menschen aus allen Ecken der Welt, zieht es hierher, nicht zuletzt durch die Folkwang-Universität. Mit der Veranstaltung wollen wir eine Plattform schaffen“, sagt Schlagzeuger Julian Kühn. Vorurteile abbauen, neue Kulturen kennenlernen, den Begriff multi-kulti entstauben – all das wolle seine Band mit der Party erreichen.

Für die Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele nutzen die Musiker ihre zahlreichen Kontakte in die Essener Musikszene und darüber hinaus. Zu jungen Bands wie The Maximizers und Botticelli Baby etwa, die ebenfalls im Essener Süden verwurzelt sind und wie Senderos für eine neue Musikbewegung stehen. Die bedient sich sowohl beim Funk und Elektro als auch bei typisch südamerikanischen Klängen. Da gibt’s Posaunen, Saxofone, Trompeten und wird das Lebensgefühl einer immer mehr zusammenwachsenden Welt ganz einfach mit Musik transportiert. „World Groove“ hat zumindest Senderos diesen Stil genannt.

Die wachsende Bewegung in der Szene sei nicht zuletzt dem Kulturhauptstadtjahr zu verdanken, findet Julian Kühn. Dennoch sei noch viel Luft nach oben, es gelte, den Schwung auszubauen, um Essen als Musikstandort weiter nach vorne zu bringen. „In den Kneipen im Südviertel passiert ja immer mehr in diese Richtung. Das Café Livres und die Viertelliebe stellen Konzerte und Lesungen auf die Beine, die Goldbar, der Kiosk, der Bahnhof Süd und das Madame Chocolat sind dort ebenfalls sehr aktiv“, hat Kühn beobachtet. Eine Entwicklung, die der 26-Jährige mit Freude sieht: „Hier sind die Menschen nicht so Kultur übersättigt wie etwa in Berlin. Wie gesagt, hier geht noch was.“