Angesichts von über 1000 neuen Wohnungen für Essen-Rüttenscheid, müsse der Primarbereich ausgebaut werden, fordert der SPD-Ortsverein.

Rüttenscheid. Der Stadtteil brauche dringend eine weitere Grundschule, sagt Julia Klewin, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, und formuliert eine der wichtigsten Forderungen der Sozialdemokraten für die bevorstehende Kommunalwahl. Angesichts der weit über 1000 neuen Wohnungen, die in Rüttenscheid in den nächsten Jahren entstehen würden, reiche das vorhandene Angebot in der Primarstufe nicht aus, betont die Vorsitzende, die als Kandidatin für den Stadtrat vorgeschlagen wird.

Bei der Planung künftiger Kapazitäten müsse man vor allem auch den Raumbedarf für den offenen Ganztag bedenken, auf den demnächst ein Rechtsanspruch bestehe. Deutlich aufgestockt werden müsse auch die Zahl an Kita-Plätzen. Dort herrsche auch jetzt schon ein enormer Mangel. Aber nicht nur die Anzahl sei entscheidend, man brauche auch flexible Betreuungszeiten, um dem Berufsalltag der Eltern gerecht zu werden.

40 Prozent für sozialen Wohnungsbau

Dass der Wohnungsbau in Rüttenscheid boome, ergebe sich aus der Attraktivität des Stadtteils, so Klewin. Sorge bereite indes die Entwicklung der Immobilienpreise. Daher gehöre es zum Forderungskatalog der SPD, dass Wohnraum bezahlbar bleiben müsse. Ferner mache sich der Ortsverein dafür stark, dass die Quote der Sozialwohnungen weiter heraufgesetzt werden solle, nämlich von 30 auf 40 Prozent. Während eine ganze Reihe von Bauvorhaben, wie die Vorsitzende erläutert, schon begonnen haben, bestünden für die vorgesehene Bebauung des Messeparkplatzes noch Gestaltungsspielräume. „Hier müssen wir die Bürger mitnehmen und alle mit ins Boot holen.“

Einen Teilerfolg könne man bereits jetzt verbuchen: Es sei beabsichtigt, die Geschosszahl entgegen den ersten Plänen herabzusetzen. Sieben Stockwerke sollen nur für den Komplex an der Rüttenscheider Straße gelten, die anderen Gebäude könnten demnach terrassenförmig angelegt sein. Vorteilhaft wäre es sicherlich auch, wenn der Investor die Fassaden begrünen lasse.

Zusätzliche Stellen für die Polizei

Ein weiteres Thema, das die Rüttenscheider Bürger sehr bewege, sei die Sicherheit im Stadtteil, betont Klewin. Hier sind aus Sicht der Sozialdemokraten zwei Kurskorrekturen erforderlich. Zunächst sollte die Polizei deutlich mehr Präsenz vor Ort zeigen. „Der Streifendienst sollte ausgebaut werden.“ Nach Ansicht der Vorsitzenden wird schon allein auf diese Weise ein Beitrag geleistet, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Darüber hinaus „brauchen wir aber auch mehr Stellen auf den Polizeiwachen“, betont die Vorsitzende angesichts der Fülle an Aufgaben, die die Beamten zu bewältigen hätten. Im Stadtverkehr sollte die Polizei unter anderem ein besonderes Augenmerk auf die Elterntaxis an Schulen und Kitas legen. Hier kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen für alle Beteiligten.

In der Verkehrspolitik wolle die SPD Akzente setzen und den Ausbau von Radwegen voranbringen, erklärt die Politikerin, die als Studienrätin an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Stadtteil Schonnebeck, arbeitet.

Die Umwidmung der Rüttenscheider Straße bezeichnet sie als einen wichtigen Schritt. In der Frage der Abbiegezwänge werde es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass die Sozialdemokraten ebenso wie CDU zunächst einmal auf die modalen Filter verzichten wollen. Ziel solle eine möglichst „autoarme Rüttenscheider Straße“ sein. Dazu brauche man aber auch zusätzliche sowie attraktive Angebote von Bus und Bahn