Essen-Holsterhausen. DJK TuS Holsterhausen möchte den nahen Bolzplatz nutzen. Von der Stadt fühlt sich der Verein hingehalten und kritisiert Argumente der Verwaltung.
Der Fußballverein DJK TuS Holsterhausen geht zum Konter über: „Wir wehren uns gegen Behauptungen, die in der Stellungnahme der Stadt zur gewünschten Nutzung des Bolzplatzes enthalten sind“, erklärt der Vorsitzende Ingo Schwarz. Der Verein möchte gerne das benachbarte Gelände für Trainingszwecke in Anspruch nehmen, ist bislang aber nicht zum Zuge gekommen. In der vergangenen Woche hat die Verwaltung ein Papier vorgelegt, wonach der TuS noch weiter warten soll.
Essener Verwaltung hat Anzahl der Besucher ermittelt
https://www.waz.de/staedte/essen/ruettenscheid-suedviertel-holsterhausen/fussballverein-in-essen-holsterhausen-fordert-mehr-platz-id228143393.htmlVerärgert ist Schwarz vor allem über die Aussage der Stadt, der Verein wolle das Areal pro Werktag von 16 bis 20 Uhr und damit vier Stunden lang zur Verfügung gestellt bekommen. „Wir sind aber durchaus mit drei Stunden, zufrieden, nämlich bis 19 Uhr“, betont der Vorsitzende. Der eher kleine Unterschied habe große Folgen. Eine Besucherzählung im vergangenen Sommer habe nämlich ergeben, dass exakt ab 19 Uhr eine deutlich stärkere Nachfrage herrsche, erklärt Schwarz.
Drei Gremien haben das Thema auf der Tagesordnung
Drei Gremien befassen sich in der kommenden Woche mit der Stellungnahme der Stadt zum Bolzplatz.
Am 21. Januar steht das Papier auf der Tagesordnung des Ausschusses für die Sport- und Bäderbetriebe, am 23. Januar setzt sich die Bezirksvertretung III mit der Vorlage und am 4. Februar behandelt der Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz, Grün und Gruga das Thema.
Mit einer Protestaktion, an der sich rund 250 Sportler beteiligten, hatte der Fußballverein am Wochenende seine Forderung unterstrichen.
So komme die Verwaltung zu der Schlussfolgerung, dass 795 Personen „ausgesperrt“ würden und damit 51 Prozent aller über den gesamten Zeitraum erfassten Besucher. Schaue man sich aber das Zahlenwerk für die drei Stunden an, „dann sind es gerade mal 166 Nutzer“. Der Vorsitzende kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, wieso plötzlich von vier Stunden die Rede sein kann. „Wir haben in den vergangenen Jahren doch häufig Kontakt mit Verantwortlichen gehabt, dabei aber immer von drei Stunden gesprochen“.
Vorsitzender hält den Begriff „aussperren“ für falsch
Schwarz unterstreicht auch sehr deutlich, dass der Vereine überhaupt keine Absicht habe, in dem Stadtteil Freifläche wegzunehmen. Der Begriff „aussperren“, den die Stadt gewählt habe, halte er folglich auch für falsch. Dem Verein sei durchaus bewusst, dass der Versorgungsgrad an Spielplätzen in Holsterhausen deutlich unter dem Bedarf liege. Darauf hebe auch die Verwaltung in dem Papier ab. Es sei keineswegs im Interesse des Vereins, das Angebot noch weiter zu schmälern, erklärt der Vorsitzende. Nach seiner Ansicht ist allerdings der Zustand der Aschebolzplätze „schlimm“. Die Stadt müsse sich um das Problem kümmern.
In einem offenen Brief, den der Vorsitzende an die Politik und Verwaltung gerichtet hat, führt er noch ein Argument ins Feld, das für eine Bolzplatznutzung spricht: Aufgrund der Lage sei wohl kaum mit Beschwerden wegen Lärm zu rechnen, da das Gelände keine unmittelbaren Anwohner habe.
Aus der Pressestelle der Stadt hieß es, dass sich Bau- und Umweltdezernentin Simone Raskob mit der Frage der Nutzungszeiten befasse.