Essen-Rüttenscheid. . In den Ferien werden Mädchen und Jungen im Grugapark zu Entdeckern. Das Gelände bietet Spielplätze, Wiesen, Tiere und vieles mehr. Ein Besuch.

„Das ist aber flauschig!“ Greta, neun Jahre, streicht über das Stück verzweigten Knochen mit seiner pelzigen, weißen Schicht. Dies hat einmal den Kopf eines Damhirsches geziert, bevor der es im Wachstumsprozess einfach abgeworfen hat. Nun dient das Geweih – fachlich korrekt heißt es Abwurfstange – als Anschauungsobjekt für die Mädchen und Jungen, die im Rahmen der Schule Natur das Damwildgehege im Grugapark besuchen.

Die Schule Natur hat das ganze Jahr über geöffnet. In den Ferien werden im Grugapark jedoch besondere Aktionen für die Schulkinder angeboten. Zwei Ganztags- und eine Halbtagsgruppe sind es jeweils in den beiden diesjährigen Osterferienwochen. „Die Nachfrage nach Ganztagsangeboten steigt stetig“, berichtet Verena Schmidt-Eichholz, Diplom Biologin und Leiterin der Einrichtung. Der Grund sei schlichtweg, dass berufstätige Eltern eben nicht immer gleichzeitig Urlaub nehmen könnten. „Den Kinder macht es auf jeden Fall Spaß. Viele sind sogar Stammgäste.“ Das Ferienprogramm ist für Kinder von sechs bis zehn Jahren konzipiert.

Die Zeit vergeht wie im Fluge

„Die Kinder sind eigentlich immer draußen“, erzählt Olav Möllemann, seines Zeichens Diplom Forstwirt und Waldpädagoge. Das Parkgelände biete mit seinen Spielplätzen, Wiesen, den Tieren, der Grugabahn und den vielen anderen Attraktionen so viel, dass die Zeit wie im Fluge vergehe. „Wenn es durchweg regnet, sind wir dann aber schon drinnen und basteln“, sagt der 47-Jährige.

Knfassen erwünscht: Die abgeworfenen Geweihe der Hirsche dürfen die Mädchen und Jungen auf ihre Beschaffenheit untersuchen.
Knfassen erwünscht: Die abgeworfenen Geweihe der Hirsche dürfen die Mädchen und Jungen auf ihre Beschaffenheit untersuchen.

An diesem Tag bleibt es trotz des bedeckten Aprilhimmels trocken. Und nach dem Igel-Basteln und mehreren Spieleinheiten auf der Wiese geht es zum Hirschgehege. Damit verbinden Olav Möllemann und Willi Herborn, der seit 13 Jahren als Gruppenleiter bei der Schule Natur mit dabei ist, etwas Besonderes. „Vor jetzt acht Jahren haben wir das Gehege übernommen, weil Grün und Gruga kein Geld mehr für den Unterhalt hatte. Man wollte das Areal schließen“, erzählt der 68-jährige Herborn. Futter und Tierpflege der Damhirsche,- kühe und kälber, gut 20 Tiere insgesamt, geht seitdem auf ihre Kappe. Das ist eine große Verantwortung, auch finanzieller Art. „Wir haben Freiwillige und Gruga-Ehrenamtler, die uns bei der Pflege helfen. Wir freuen uns über jede Unterstützung“, sagt Herborn.

Ganz nah dran an den Wildtieren

„Es wäre schade um das Gehege“, sagt auch Möllemann. „So nah heran an die Wildtiere kommen die Besucher sonst nicht.“ Ganz ruhig müsse man allerdings sein, mahnt er die 15-köpfige Kindergruppe. Und die kleinen Naturentdecker werden für ihre Geduld belohnt. Schnuffi und Raudi, die beiden weißfarbenen Damhirsche, sind sehr zutraulich. „Der hat mir alle Maiskörner aus der Hand gefressen“, sagt der sechsjährige Thies freudestrahlend. Demnächst will er mit seinen Eltern noch einmal vorbeischauen. Und die Schule Natur besuchen sowieso, in den nächsten Ferien.