Holsterhausen. . Beim ersten Treffen der privaten Initiative zur Belebung des Stadtteils wurden viele Ideen heiß diskutiert. Das sind die Einzelheiten.

Der Stadtteil Holsterhausen soll nicht nur wieder lebenswerter, sondern auch liebenswerter werden. Dafür setzt sich ab sofort eine Privatinitiative ein, die von Hausbesitzer Harald Hagen ins Leben gerufen wurde. Beim ersten Zusammentreffen im Uniklinikum stellte er Ideen vor, die er kostengünstig und vor allem kurzfristig umsetzen möchte.

Sein Vorschlag, Holsterhausen bräuchte ein Alleinstellungsmerkmal beispielsweise in Form einer Kunst- und Trödelmeile, kam bei den rund 50 interessierten Teilnehmern gut an. Dafür könne die Verlängerung der Gemarkenstraße in Richtung Rüttenscheid, die Kahrstraße, genutzt werden, auf der bereits einige Antiquitäten-Händler ansässig sind. „Damit bieten wir eigene Anreize und kopieren keine anderen Stadtteile. Die Möglichkeit zu bummeln und zu flanieren, steigert das Wohlbefinden in Holsterhausen“, schwärmt Hagen.

Straßenmusik und Kooperation mit Folkwang Museum

Künstler könnten die leeren Schaufenster als Ausstellungsräume nutzen. Dies böte definitiv einen schöneren Anblick als abgeklebte Fenster, finden die Teilnehmer der Bürgerversammlung.
Künstler könnten die leeren Schaufenster als Ausstellungsräume nutzen. Dies böte definitiv einen schöneren Anblick als abgeklebte Fenster, finden die Teilnehmer der Bürgerversammlung. © Klaus Micke

Ein weiterer Punkt auf seiner Agenda: einen Straßenmusik-Tag planen, um für mehr Begegnung und Unterhaltung in Holsterhausen zu sorgen. Die Veranstaltung sei kostengünstig und schnell umsetzbar. „Straßenmusiker hätten die Chance sich vorzustellen und wir wecken damit wieder Interesse an unserem Stadtteil.“

Auch gegen die zunehmenden Leerstände möchte Harald Hagen mit seiner Initiative vorgehen. Zunächst sei eine Kooperation mit dem Folkwang Museum angedacht, bei der junge Künstler die leeren Schaufenster als Ausstellungsräume nutzen könnten. „Skulpturen und Bilder bieten definitiv einen schöneren Anblick als abgeklebte Fenster. Solche Übergangslösungen sind sofort sichtbar für den Bürger“, lobt ein Teilnehmer den Ansatz.

Langfristig seien aber Verhandlungen mit den Vermietern und Ladenbesitzern im Stadtteil geplant. Denn die private Initiative ist sich übereinstimmend sicher: „Friseure, Wettbüros und Dönerbuden haben wir hier wie Sand am Meer. Wir brauchen Einzelhändler für den täglichen Bedarf und Cafés zum Entspannen.“ Weitere Ideen betreffen die Themenbereiche Sauberkeit, Sicherheit und die Steigerung von Erholungszonen im Stadtteil Holsterhausen.

Teilnehmer wollen mit anpacken

„Ich unterstütze das Projekt mit Herz und Seele. Oft laufe ich über die Holsterhauser Straße und habe das Gefühl, unser Stadtteil stirbt aus. Dagegen müssen wir etwas unternehmen“, sagt der 21-jährige Mikail Bahar, der in Holsterhausen aufgewachsen ist, voller Tatendrang. Auch die 55-jährige Dörte Schütte ist von der Bürgerinitiative sehr angetan. Ihr sei die negative Entwicklung im Stadtteil zunehmend aufgefallen, nachdem sie sich vor einigen Jahren Eigentum angeschafft hatte: „Es wird jedes Jahr schlimmer. Mir machen die Leerstände wirklich Angst. Deshalb möchte ich mitwirken und für eine positive Entwicklung kämpfen.“

>> Infos und Kontakt

Die private Initiative setzt sich für die Aufwertung und Belebung von Holsterhausen ein. In Arbeitsgruppen kümmern sich die Teilnehmer um einzelne Schwerpunkte. Das nächste Treffen findet in den nächsten vier Wochen statt.

Interessierte Bürger, Vermieter und Ladenbesitzer sind herzlich willkommen zu dem Treffen. Einen Kontakt zu Harald Hagen kann über seine E-Mail-Adresse hergestellt werden: harald.hagen@arcor.de.