Kray-Leithe. Langfinger wollten Regenrinne und Abflussrohr von einem Wohnhaus in Leithe abmontieren. Jedoch mit geringem Erfolg. Den Tätern fiel nur ein kurzes Abschlussrohr in die Hände. Reparatur kommt deutlich teurer als der Wert der Beute

Schreck zu später Stunde: In der Nacht von Sonntag auf Montag waren in Kray-Leithe Kupferdiebe unterwegs. An einem Haus in der Munscheidstraße vergriffen sich die Langfinger an einer Regenrinne -- allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Dem oder den Tätern fiel nur das knapp ein Meter lange Endrohr in die Hände.

Vermieter Eberhard Althaus erfuhr vom Beutezug erst am frühen nächsten Morgen. Aufmerksame Nachbarn von gegenüber hatten den Schaden, eine verbogene Regenrinne, entdeckt und erst einmal die Mieter des Hauses alarmiert, die umgehend dem Hauseigentümer Bescheid gaben. Der bleibt gelassen, ist aber verständlicherweise ärgerlich, denn: „Der Wert der Beute ist deutlich geringer als die Höhe der Reparatur.“

Dass die Diebe nahezu leer ausgingen, lag nicht etwa daran, bei ihrem nächtlichen Besuch gestört worden zu sein. „Die Schlafzimmer des Hauses liegen ziemlich weit vor Ort des Geschehens entfernt“, so Althaus. „Von den Bewohnern hat jedenfalls niemand etwas gehört.“ Vielmehr lag der misslungene Coup an der Tücke des Objekts. „Die Regenrinne ist ziemlich weit oben befestigt, und die Halterung hat dem Ziehen und Zerren nicht nachgegeben“, so Althaus.

Natürlich hat der Vermieter, der selbst nicht im betroffenen Haus wohnt, Anzeige bei der Polizei erstattet und auch Fotos vom verursachten Schaden gemacht -- schon aus Versicherungsgründen. Aber auch, um andere zu warnen. „Von Metall-Diebstählen hat man ja schon häufiger gehört. Selbst auf unbewachten Friedhöfen“, sagt Althaus. „Doch offensichtlich machen die Täter auch vor belebten Wohnquartieren nicht Halt.“

Dies bestätigt auch Polizeisprecher Peter Elke: „Fälle wie diese gibt es leider immer wieder. Offensichtlich ist der Anreiz für die Täter noch immer so hoch, dieses Wagnis einzugehen.“ Obwohl für Peter Elke das Risiko längst nicht mehr in Relation zum Gewinn steht: „Unter dem Dach eine Regenrinne abzumontieren, ist sicherlich alles andere als ungefährlich. Und am Ende springen beim Verkauf vielleicht 20 bis 30 Euro heraus.“

Dem Einfallsreichtum der Diebe scheint dies jedenfalls wenig Abbruch zu tun. So berichtet Peter Elke von Fällen, in denen Neubauten kurz vor dem Bezug ausgeräumt und sogar stromführende Kabel auf Bahnhöfen entwendet wurden. „Das Metall aus der Kabelummantelung zu befreien, ist mit viel Arbeit verbunden. Und die drückt den Verkaufspreis zusätzlich. Das ist also alles andere als ein lohnendes Geschäft.“