Essen-Überruhr. . 15 junge Leute vom Verein „Tiergehege Wichteltal“ kümmern sich seit Jahren auf ihrem „Gnadenhof“ehrenamtlich um „gefallene Ziegen“. Am Samstag ist Tag der offenen Tür, denn das Geld für Futter und den Tierarzt ist knapp.

Katzen, Hunde, Hamster und Meerschweinchen, Goldfischdame Gundula, Wellensittich Willi oder auch Kurt, der Kanarienvogel. Seit jeher hat der Mensch ein besonderes Verhältnis zu Tieren. Dass aber auch jemand sein Herz an Ziegen verschenkt, ist eher ungewöhnlich. Obwohl: Auf dem „Gnadenhof“ im Wichteltal, da haben sie richtig Bock auf Ziege.

Vereinsgründung 2004

Das Tiergehege im Wichteltal gibt’s schon lange. Über 50 Jahre weideten dort Ziegen, um gemolken und oder irgendwann auch geschlachtet zu werden – bis einige engagierte Tierfreunde 2004 ihr großes Herz für die Ziege an sich entdeckten und den Verein „Tiergehege Wichteltal“ gründeten. Seitdem leben dort Tiere, die aus „schlechten Verhältnissen“ stammen oder die von den Vereinsmitgliedern vor dem Schlachtermesser gerettet werden konnten. „Im Moment sind es 27 Tiere, womit wir aber auch fast schon an unsere Grenzen stoßen“, sagt Patrick Golenia, zusammen mit Alexander Kirstein Vorsitzender von „Tiergehege Wichteltal“. Zudem im Vorstand: Sarah Heinrich und Kassierer Thomas Quast. Und Christian Voß, den es beruflich nach Marburg verzog, ernannten sie spaßeshalber zum „Ehrenvorsitzenden“. Insgesamt sind’s 15 junge Leute, die sich um die Tiere kümmern. Füttern, ausmisten, gut zureden: So eine Ziege ist auch nur ein Mensch . . .

Trotz des ehrenamtlichen Engagements: 27 Ziegen zu versorgen, das kostet – gut und gerne 1000 Euro im Monat werden schon fällig. Und genau deshalb ist der Verein natürlich auch auf Spenden angewiesen. Golenia: „Sehr gerne auch Futterspenden, vor allem Äpfel oder Möhren kommen bei den Tieren prächtig an.“ Wer also etwas übrig hat, der kann es einfach ans Tor stellen, der täglich wechselnde „Ziegendienst“ wird nichts übersehen. „Nur Brot oder Brötchen sind keine wirklich gute Idee.“

Futter ist teuer

Um auch Geld für Futter oder Tierarztkosten „einzunehmen“, veranstaltet der Verein zweimal im Jahr einen „Tag der offenen Tür“. So auch am kommenden Samstag, 18. Oktober. Ab 15 Uhr kann man auf dem Vereinsgelände in Überruhr (Wichteltal 219) hinter so manche Kulisse schauen. Es gibt Führungen, zudem eine Art „Streichelzoo“, eine betreute Fütterung der Ziegen, Stockbrot und ein Herbstfeuer ab etwa 16.30 Uhr.

Die Stars aber sind zweifellos die Vierbeiner. Ziegenbock „Horst“ etwa, mit 18 Jahren der Senior im Gehege. Oder der zweijährige „Timotheus“. Ganz neu und zudem auch noch überaus selten: „Züri“, eine Thüringer Waldziege, die eigentlich im Zirkus landen sollte, dann aber über die Wattenscheider Waldorfschule im Wichteltal landete. 1993 ernannte die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen die Thüringer Waldziege übrigens zum „Haustier des Jahres“. Da gibt’s wirklich nix zu Meckern . . .

Kontakt: : www.wichteltal.de oder patrick_golenia@yahoo.de oder 0162 914 85 18