Essen-Burgaltendorf. . Private Initiative will Stadtteil mit kostenlosen, anonymen Internet-WLAN-Zugängen attraktiver machen.
Steele hat es vorgemacht, Burgaltendorf setzt nach: Auch hier will eine private Initiative dafür sorgen, dass man im gesamten Stadtteil-Zentrum via WLAN ins Internet kommt – gratis und ohne Voranmeldung.
Wie diese Zeitung berichtete, ist der IT-Jungunternehmer Philip Berndroth mit Jürgen Schaaf, Betreiber der Essen-Steele-App, seit einigen Wochen dabei, das Steeler Mittelzentrum flächendeckend mit freiem WLAN-Empfang abzudecken: Jeder soll mit einem Smartphone oder einem anderen mobilen Endgerät leicht ins Internet kommen. In Burgaltendorf tun es ihnen Martin von der Gathen, Betreiber des Internetportals „www.burgaltendorf.de“, und der IT-Spezialist Jörg Backschues nun gleich: Wie ihre Steeler Kollegen haben sie sich dafür dem Verein Freifunk Rheinland zusammengeschlossen, einem Ableger eines bundesweit tätigen Zusammenschlusses von Computer-Interessierten, die sich ehrenamtlich für ein freies Internet ohne Zensur einsetzen.
„Im Ausland gehört es vielerorts bereits zum guten Ton, freies und kostenloses WLAN anzubieten“, erläutert Backschues. „Hierzulande wird dieses Thema jedoch leider von der Politik und der Verwaltung zurzeit vollkommen vernachlässigt.“ Genau da knüpfe die private Freifunk-Initiative an.
Für Backschues und von der Gathen ist jetzt vor allem Klinken putzen angesagt: Denn es gilt, möglichst viele Bürger, Gastronomen und Geschäftsleute von der Freifunk-Idee zu überzeugen. Um das lückenlose Surfen zu ermöglichen, müssen möglichst viele Burgaltendorfer nämlich bereit sein, einen Router bei sich aufzustellen, der es ermöglicht, seinen Internet-Anschluss mit anderen Bürgern teilen. Dafür fallen einmalige Anschaffungskosten von zirka 20 Euro an, die Installation übernimmt Freifunk. „Ansonsten gibt es keine Verpflichtung, die man eingeht“, erläutert Backschues.
Im Gegenzug bekommen die Teilnehmer eine „freundliche Erwähnung“ auf der Burgaltendorf-Homepage und im besten Fall mehr Kundschaft: So berichtet der Burgaltendorfer-Freifunk-Pionier und Eiscafé Betreiber Andrea Laconi auf burgaltendorf.de, dass Gäste längere Zeit bei ihm verweilen und damit auch mehr bestellen, seit er freies Internetsurfen anbiete. Absolut kein Zufall, findet Backschues: „Die Attraktivität des Stadtteils Essen-Burgaltendorf soll verbessert werden“.
Bis Ende der Woche wollen sie zehn Router installiert haben. „Als Höhepunkt möchten wir auch auf der Burg WLAN installieren.“