Essen-Leithe. . Um die Nahversorgungssituation im Isinger Feld zu verbessern, installieren Allbau und Awo einen wöchentlichen Einkaufs-Fahrservice. Insbesondere Senioren sollen damit angesprochen werden.

Auch wenn die Allbau viel Geld in die Modernisierung des Wohnangebots und soziale Angebote im Isinger Feld steckt: Gerade die Ladenstraße ist nach wie vor ein Sorgenkind. Wo früher ein Supermarkt, Zeitschriftenhandel und andere Angebote die Nahversorgung sicherten, herrscht jetzt überwiegend gähnende Leere. Nur ein Bäcker und eine halbtags geöffnete Sparkassen-Filiale harren noch an dem ungeliebten Standort aus. Mit einem wöchentlichen Fahrdienst wollen die Allbau und das Julius-Leber-Haus künftig Senioren in der Wohnsiedlung die Möglichkeit geben, ihre Einkäufe bequem zu erledigen.

Grundlage des Angebots bildet eine Mieterbfragung, die die Allbau AG im Isinger Feld von April bis Juni vergangenen Jahres durchgeführt hat. „Dabei kam heraus, dass viele Ältere, aber auch Familien mit Kindern, mit der Nahversorgungssituation unzufrieden sind“, erläutert Allbau-Sprecher Dieter Remy. „Das deckt sich auch mit meinen Informationen“, bestätigt Jürgen Zips-Zimmermann. Der Leiter des Awo-Bürgerzentrums Julius-Leber-Haus begegnet täglich Menschen, die darunter leiden, dass sie fußläufig keine vernünftige Einkaufsmöglichkeiten finden. „Wenn die in den Linienbus steigen und damit bis zum Lidl am Hauptbahnhof fahren müssen, läuft etwas verkehrt“, stellt er fest.

So weit will der Kleinbus, der ab dem 5. September jeweils freitags ab 9 Uhr vom Isinger Platz und ab 9.15 Uhr von der Evag-Haltestelle Hans-Sachs abfahren soll, nicht rollen: „Wir steuern das circa ein Kilometer entfernte Einkaufszentrum an der Brembergstraße an“, so Zips-Zimmermann. Dort, quasi auf der Grünen Wiese, haben sich ein Supermarkt, ein Discounter, ein Getränkemarkt und eine Filiale einer Kette für Tierfutter niedergelassen – mit dem Effekt, dass vergleichbare Angebote in der Ladenstraße im Isinger Feld dicht machten – die Größen der dortigen Gewerbeflächen erachten viele Händler heute nicht mehr als zeitgemäß, ein damals noch fehlendes städtisches Einzelhandelskonzept, das Nahversorger an Wohnzentren bindet, führte zu der heute beklagten Situation.

Doch die Allbau will gegensteuern – nicht nur mit dem Fahrservice: „Wir haben in der Ladenstraße einen Allbau-Punkt mit Gemeinschaftsräumen und dem Pflegedienst ,Häusliche Kranken- und Altenpflege’ mit wöchentlichen Sprechstunden errichtet“, so Remy. Auch das Ladenlokal links von diesem Angebot wolle man erwerben mit dem Ziel, dort wieder Einzelhandel anzusiedeln: „Wir sind im Begriff, wieder Leben in die Ladenstraße zu bekommen“, verspricht Remy. Und eine gut funktionierende Nahversorgung, die auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität nutzen können, ist notwendig – das zeigt schon ein Blick in die Statistik. „30 Prozent unserer Mieter gehören zur älteren Generation“, so Remy – eine verhältnismäßig hohe Zahl, die der Wohnungsanbieter mit Angeboten wie barrierefreien Wohnen in ihrem jüngst „MeistersingerPark“ gerecht werden will.

Oder eben mit dem neuen Fahrdienst: „Die Allbau wird den Fahrer finanzieren, das Julius-Leber-Haus stellt den Bus“, erläutert Zips-Zimmermann. Bis zu acht Personen haben dort drinnen Platz – „mit Rollatoren könnte es enger werden.“ Bei Bedarf könnte der Bus aber mehrere Fahrten machen. „Aber Sonderwünsche wie andere Fahrtziele oder jemanden, der die Einkäufe in die vierte Etage schleppt, können wir leider nicht erfüllen.“ Dass der Einkaufsfahrservice gut angenommen werde, glaubt Remy fest: „Im Vollers Kamp in Huttrop haben wir damit gute Erfahrungen gemacht.“

Infos zum Angebot: 59 12 59.