Essen-Kray. . Dank fünf Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf lebt die Einrichtung nun erstmals den Inklusions-Gedanken. 80 Neulinge sorgen für erneute Dreizügigkeit der 5. Klassen

Der erste Schultag. Generationen junger Menschen, die sich auch Jahre und Jahrzehnte später noch ganz genau erinnern können. Egal, ob die klassische Einschulung als so genanntes I-Dötzchen oder der Start an einer weiterführenden Schule. So einen ersten Schultag, den vergisst man einfach nicht, den werden auch die 80 jungen Mädchen und Jungen wohl nicht vergessen, die gestern an der Franz-Dinnendahl-Realschule anheuerten.

Richtig schön ist’s an der Schönscheidtstraße, dort, wo Schulleiter Christian Ponten und die stellvertretende Konrektorin Manuela Bonnekamp zusammen mit ihren rührigen Kollegen gut 570 Schüler auf den so viel und oft beschriebenen Ernst des Lebens vorbereiten.

Beruhigende Schülerzahlen

80 Neuanmeldungen zum neuen Schuljahr, erneute Dreizügigkeit bei den Fünftklässlern. Das Haus ist gut aufgestellt und eine feste Größe im Schulentwicklungsplan, der so vielen anderen Einrichtungen regelmäßig den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Im Moment, so sieht’s aus, machen Ponten und sein Kollegium nahezu alles richtig, lassen auch die Schülerzahlen keinen Blauen Brief von übergeordneter Stell befürchten.

Damit das aber auch noch möglichst lange so bleibt, bleiben sie an der Schönscheidstraße am Ball. Neulich erst wurde die Zulassung als MINT-Schule um drei weitere Jahre verlängert. Dass man vor Ort also weiterhin gesteigerten Wert auf die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik legt und auch legen darf, ist nicht nur für Schulleiter Ponten ein weiterer dicker Pluspunkt.

Neu und eine Premiere im taufrischen Schuljahr: Erstmals werden im Rahmen des Inklusions-Gedankens vor Ort fünf Mädchen und Jungen mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Allesamt gehören sie zur Klasse 5b von Sascha Unger und seiner neuen Kollegin, der Sonderpädagogin Julia Kraft, die an mehreren Schulen unterrichtet und damit nun auch die Franz-Dinnendahl-Realschule verstärkt.

Für alle Neulinge gilt übrigens der „sanfte Übergang“, wie es Ponten und Bonnekamp trefflich beschreiben. Heißt im Klartext: Bevor verschiedene Lehrer verschiedene Fächer unterrichten, gehören die ersten Tage zwecks Eingewöhnung den Klassenlehrern Regina Heinemann (5a) und Roswitha Kühn (5c).

Aber es gibt noch eine Neuigkeit. Dass sie findig sind an der Schönscheidstraße und witzig und überhaupt, ist im Grunde bekannt. Nun aber machten sie sich sogar den fiesen Pfingststurm auf gewisse Art und Weise zu Nutze. „Unsere neuen Schüler pflanzen einen Apfelbaum, den der Förderverein um den Vorsitzenden Wolfram Tracht gespendet hat“, freut sich Bonnekamp über eine gewisse Symbolik. Der Baum wird wachsen, und auch die Schüler werden das tun. Im wahrsten Sinne und an ihren Aufgaben.

Neuer Baum, neues Wachstum

Eingepflanzt wurde das gute Stück unter tatkräftiger Mithilfe von Hausmeister Marcel Piontek übrigens auf einem besonderen Abschnitt des Schulhofs, für viele Schüler und auch so manchen Lehrer die „Insel der Glückseligkeit“. Und während sich Thorben, Ali, Omaissa, Selin, Samanta („ohne h“) und Fatih („mit h“) dabei bereits eine gute Note verdienten, hatten die anderen Spaß, dass neben Wolfram Tracht auch dessen gesamte Familie Waffeln, Bockwurst und lecker Kuchen unters Volk brachte. Volk war nämlich reichlich vertreten, denn während alle anderen Schüler bereits auf dem Heimweg waren, hatten die Fünftklässler neben den Eltern auch Oma, Opa und vielleicht sogar Tante Trudchen im Gepäck. So ein erster Schultag ist halt wahrlich besonders. Wie sagte der junge Mann? „Coole Schule.“

Nach den Ferien ist vor den Ferien. In der Woche vor den Herbstferien steigt an der Franz-Dinnendahl-Realschule eine große Projektwoche. Motto vom 29. September bis zum 2. Oktober: „Gemeinsam sind wir stark“. Die Schüler der Klassen 5 bis 7 werden unter Anleitung von Teamern Themenbereiche wie Erlebnis- oder Theaterpädagogik anreißen und sich in einem Deeskalationstraining versuchen. Zudem wird der Pavillon aufgehübscht, und ein vom Sturm gebrochener Ast soll zu einer urigen Skulptur verarbeitet werden. Präsentiert wird alles dann am letzten Tag der Projektwoche.