Essen-Steele. . Drei bunte und auch andächtige Tage, und igendwann lässt Pfarrer Norbert Ghesla seine ganz besonderen Kontakte „nach oben“ spielen

Von wegen, das mit dem viel zitierten „guten Draht nach oben“ ist nur lockeres Frühschoppengeplauder. Selbst die seriösen Wetterdienste hatten fürs Wochenende echtes „Fritz-Walter-Wetter“ auf dem Schirm, pünktlich zum 700-Jährigen der Steeler Pfarrgemeinde St. Laurentius dann jedoch war’s plötzlich sogar richtig schön. Für Pfarrer Norbert Ghesla, wie man hörte, gar keine so große Überraschung. „Ich hab’ ihn halt wirklich, den guten Draht nach oben . . .“ Wenn nicht er, wer dann?

Königsblauer Himmel

Die beiden Krankensalbungen zum Auftakt am Freitag fanden unter einem festen Dach statt, da war das Wetter fast egal. Am Samstag und Sonntag dann jedoch, als die Gemeinde geplant hatte, sich rund um die Laurentius-Kirche von ihrer allerbesten Seite zu präsentieren, da riss es auf. Fast königsblauer Himmel und ein ganz und gar geschmeidiges Lüftchen sorgten dafür, dass die viele Arbeit, die Norbert Ghesla, der Kirchenvorstand und die vielen Helfer im Vorfeld investiert hatten, letztlich nicht ungesehen verpuffte. „Die Ritterspiele kamen sehr gut an, und das Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr stieß bei den Kindern, gerne aber auch bei deren Vätern und Großvätern auf offene Ohren und Augen“, zog auch Michael Filthaut, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, ein mehr als zufriedenes Fazit. Zahlreiche Menschen, die sich für das interessierten, was die Gemeinde zu bieten hatte – ein wahrlich schönes Bild.

Mit etwas Verspätung gab’s dann am Abend die mit Spannung erwartete Lichterprozession von der Kirche zur Mariensäule am Grendplatz. Dass die Veranstalter noch etwas warten mussten, bis irgendwann die Sonne untergegangen war, konnte selbst der Pfarrer mit dem kurzen Draht nicht verhindern. Egal. Angeführt von einer Gruppe von Messdienern machten sich die Menschen auf den kurzen, aber durchaus intensiven Weg.

Und dann der Sonntag. Am siebten Tag sollst du ruhen? Diesmal war alles anders, schließlich wird eine Gemeinde nur einmal runde 700. Und so wurde gleich das Festhochamt zum optischen, vor allem aber zum akustischen Höhepunkt. Ehrengast und Generalvikar Klaus Pfeffer dürfte sein Kommen keine Sekunde bereut haben.

Die Zusammenarbeit zwischen Pfarrei-Chor und den Solisten passte bestens – und so wurde die große „Nicolai-Messe“ von Joseph Haydn derart eindrucksvoll, dass man noch lange von ihr sprechen wird. Filthaut: „Die Kirche war mit gut 500 Besuchern so voll, dass wir sogar noch zusätzliche Bänke aufstellen mussten.“

Wenn das doch öfters so wäre.

Wallfahrt nach Kevelaer am 20. September – das Programm: 9.30 Uhr: Reisesegen; 9.45 Uhr: Abfahrt; 11.30 Uhr: Andacht und Segnung der Kerze; 12-14 Uhr: Prozession zur Gnadenkapelle, danach: großer oder kleiner Kreuzweg; 15.30 Uhr: Kaffeepause; 17.15 Uhr: Hl. Messe in der Beichtkapelle; 18.15 Uhr: Abschluss am Gnadenbild; 18.45 Uhr: Rückfahrt