Essen-Kupferdreh. . Beim großen Sommerfest des Vereins zur Erhaltung der Hespertalbahn geht’s am kommenden Wochenende, 26./27. Juli, mächtig rund. Es gibt Fahrten mit historischen Museumszügen. Zudem: Stadtteilgeschichte, Informationen über den Ruhrbergbau oder den urigen Zweiwege-Unimog,

Es gibt sie noch, die Gegenden, in denen das Rauchen ausdrücklich erlaubt ist. Zwischen dem Alten Bahnhof Kupferdreh und Haus Scheppen etwa, auf den alten Versorgungsgleisen der einstigen Zeche Pörtingssiepen, da qualmt es immer mal wieder wie in alten Western der Marke „Rauchende Colts“. Auch am Wochenende, 26./27. Juli, wird dort mächtig Dampf abgelassen. Willkommen zum Sommerfest des Vereins zur Erhaltung der Hespertalbahn.

Spannende Industriegeschichte

Seit Jahren gibt es diese Menschen, die sich darum kümmern, dass ein überaus spannendes Stück Indus­triegeschichte nicht von der Bildfläche verschwindet. Die gute, alte Hespertalbahn. Längst wären die Dampf- und Dieselloks mitsamt den historischen Museumszügen nicht mehr als ein Kapitel in einem historischen Eisenbahnbuch, hätten sich nicht zwei, drei Hände voll rühriger Zeitgenossen irgendwann einmal entschlossen, etwas dagegen zu tun. Sie erhielten, was man sonst nur noch hätte nachschlagen oder auf dem Smartphone bestaunen können.

Am Wochenende nun steigt rund ums Vereinsgelände in Kupferdreh das traditionelle Sommerfest. Gleich drei Loks sind auf der insgesamt 3,2 Kilometer langen (kurzen) Strecke unterwegs. „Aber nur mit maximal 15 Stundenkilometern, schließlich sollen unsere Gäste während der Fahrt auch etwas zu sehen bekommen“, so Vereinssprecher Hans Hampel, der 39-Jährige , der mit 13 Mitglied wurde, weil ihn das Thema Eisenbahn, irgendwie typisch, einfach faszinierte.

Zwei urige Museumszügen warten auf die Menschen, wechselweise gezogen von der Dampflok D8, der V1 (Diesel) oder der V100 (Diesel), die aus dem Bochumer Eisenbahnmuseum anrückt. Damit das klappt, hat der Verein bei der DB Netz eine minuziös durchgeplante Trasse beantragt.

„Neben den Fahrten im Winter mit dem Nikolaus-Express ist diese Veranstaltung ganz klar der Höhepunkt des Jahres“, hofft Hampel natürlich auf regen Zulauf. Der Favorit bei allen kleinen und auch großen Kindern dürfte zweifelsfrei die D8 sein, diese urige Werksbahn-Dampflok, 1961 gebaut im Hause Krupp. Wenn das Feuerross dampft und zischt, und im Maschinenraum Heizer wie etwa Harald Engelskamp dafür sorgen, dass stets genügend Dampf auf dem Kessel ist – dann dürften mehr als nur einige Auge leuchten.

Schön zudem: eine Ausstellung zur bewegten Stadtteilgeschichte, Informationen über den Ruhrbergbau oder Fahrten in einem historischen Zweiwege-Unimog, der auf der Straße und auch auf der Schiene fahren kann.

Die Züge fahren am Samstag (ab 12 Uhr) und Sonntag (ab 10 Uhr) im 40-Minuten-Takt. Am Bahnhof Haus Scheppen gibt’s Samstag (13 Uhr) und Sonntag (11/14 Uhr) zweistündige bergbauhistorische Wanderungen. Karten (5 Euro) ab eine Stunde vor dem Start am Fahrkartenschalter.