Essen-Heisingen. 31 Jahre lang ein fester Bestandteil des Geschäftslebens, ist das Foto- und Parfümeriegeschäft seit April geschlossen. Ob Verkauf oder Abriss - was mit dem Haus geschieht, ist noch unklar.

Als am 7. April die Mikus-Filiale an der Bahnhofstraße Knall auf Fall geschlossen wurde, war die Ratlosigkeit in Heisingen groß. „Ich war völlig überrascht“, sagt Ina Kampmann von der Schreinerei Kampmann, „Mikus gehörte einfach in Heisingen dazu.“ 31 Jahre lang war das Familienunternehmen, das Fotoarbeiten erledigte und Parfümerieartikel verkaufte, ein fester Bestandteil des Geschäftslebens im Stadtteil am Baldeneysee; auch der 2012 verstorbene Besitzer Heinz Mikus hat sich in all der Zeit aktiv in der Heisinger Werbegemeinschaft engagiert. „Ein herber Verlust für uns, den wir sehr bedauern“, sagt Willy Schüffler.

Jetzt steht das große Haus am Kreisel leer, sind die Wohnungen über dem Ladenlokal inzwischen unbewohnt. Was wird damit geschehen?“, fragen sich viele Dorfbewohner. „Soweit ich weiß, wollen die Erben das Haus verkaufen“, so Schüffler, der als Inhaber des gleichnamigen Schirmgeschäftes und eines Tabak- und Zeitschriftwarenladens auch im Vorstand der Werbegemeinschaft ist. Natürlich hegt der Geschäftsmann die Hoffnung, dass an gleicher Stelle wieder ein Einzelhandel einzieht. „Die Lage könnte nicht besser sein, deswegen würde es Sinn machen.“ Ob die Hoffnung berechtigt ist? Es kursieren auch Gerüchte, dass das Haus nicht nur verkauft, sondern abgerissen werden soll. Die Firma Mikus hat dazu trotz Anfrage dieser Zeitung keine Stellung bezogen.

Keine Drogerie im Dorf

Doch mit oder ohne Mikus sei Heisingen ein attraktives Pflaster für den Handel, glaubt Schüffler. Gerade mal zwei Ladenlokale stehen leer, „da sieht es in anderen Essener Stadtteilen aber viel schlechter aus“, ergänzt Harald Meyer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft und verweist auf das erfolgreiche Projekt Wochenmarkt, dass die Werbegemeinschaft vor 16 Jahren ins Leben gerufen hat und das auf eine nach wie vor gute Resonanz bei den Heisingern stößt.

Seine Meinung teilt auch Ina Kampmann: „Eigentlich bekommt man bei uns im Dorf fast alles für den täglichen Bedarf“, sagt sie, wobei die Betonung auf fast liegt. Denn: „Ein Laden mit Haushaltswaren wäre schön, und uns fehlt hier wirklich ein Drogeriemarkt, seit Mikus wegzog und Schlecker pleite gegangen ist.“

Ihre Hoffnung, dass in einem der drei Ladenlokale des ehemaligen Drogeriehandels wieder Artikel von Shampoo bis Allzweckreiniger verkauft werden, hat sich leider nicht erfüllt. „Die bekannten Drogerieketten winken ab, denen sind die Ladenlokale in Heisingen einfach zu klein“, weiß Harald Meyer, „und daran können wir nichts ändern.“