Essen-Ruhrhalbinsel. . Solidarität pur: 188 angehende Kommunionskinder der Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel spielen Spenden ein, die das Hilfswerk Misereor dem „Zentrum für Straßenmädchen“ in der bettelarmen Hauptstadt Kenias zur Verfügung stellt. Prognose: etwa 5000 Euro

Solidarität hat etwas mit Haltung zu tun, mit Verbundenheit und vor allem der tatkräftigen Unterstützung von Ideen, Aktivitäten und Zielen derjenigen, denen es schlecht geht und die Unterstützung nötig haben, zumindest aber gut gebrauchen können.

Wenn bereits Kinder früh die Sinne schärfen, auch mal und auch noch gerne abgeben können und sich solidarisch zeigen mit denen, die hilflos und überfordert sind – umso schöner. So war der große Solidaritätslauf, bei dem sich 188 angehende Kommunionskinder der Pfarrei St. Josef nun aktiv für das Misereor-Projekt „Straßenkinder in Nairobi“ einsetzten, ein wahrlich schönes Zeichen.

Prognose: 5000 Euro

Angenehmer, aber nicht minder wichtiger Nebeneffekt: Wie in den vergangenen Jahren auch wird wahrscheinlich erneut ein Spendensumme um die 5000 Euro zusammenkommen, die über das Hilfswerk Misereor nachvollziehbar nach Kenia transferiert wird, um in der Hauptstadt Nairobi die Arbeit im „Zentrum für Straßenmädchen“ zu unterstützen, dem in der Tat einzigen Schutzhaus in der bettelarmen Millionenstadt für junge Mädchen in Not.

Wilhelm Wölting jedenfalls, der sich seit Jahren im Misereor-Arbeitskreis Überruhr und auch im Netzwerk „Faire Metropole Ruhr“ engagiert, war wie die Kinder selbst sowie die zahlreichen Eltern und Katecheten höchsterfreut. Natürlich über das Geld, das durch Spenden zusammenkam und in den nächsten Tagen und Wochen wohl auch noch zusammenkommt, natürlich aber auch über die uneingeschränkte Bereitschaft der Kinder, sich für andere einzusetzen.

Seit 1976 beschäftigt sich Wölting damit, Menschen speziell in Afrika zu unterstützen oder derart gelagerte Aktionen einzufädeln. Lange Jahre war der heute 77-Jährige Lehrer an der Marienschule in Steele und kam bereits seinerzeit mehrfach mit Misereor in Berührung. Und als er dann 2002 pensioniert wurde, hatte er letztlich auch noch die nötige Zeit.

Die Solidaritätswanderung der Pfarrei St. Josef hat auch seinetwegen seit Jahren gute Tradition. Auch diesmal war die gute Laune nahezu spürbar, zumal im Vorfeld in Gemeindeblättern und Pfarrbriefen ausführlich auf die Aktion hingewiesen worden war und sich bereits frühzeitig zahlreiche Sponsoren gefunden hatten. Die eine Gruppe zog es vom Pfarrheim in Kupferdreh aus nach Burgaltendorf, andere wanderten die ebenfalls rund acht Kilometer bis nach St. Georg Heisingen, zudem ging es natürlich auch in die Gemeinde St. Suitbert nach Überruhr.

„Faire Kita“

Die zahlreichen bunten Luftballons machten die Stimmung perfekt, und bei den verschiedenen Fastenessen zwei Tage später ließen alle den schönen Tag noch einmal begeistert Revue passieren.

Was gut ist, spricht sich rum. Die Aktion machte derart Eindruck, dass man sich etwa bei der Grundschule Überruhr spontan entschloss, mit den Einnahmen aus dem Sponsorenlauf am 15. Mai ebenfalls den Straßenkindern in Nairobi zu helfen.

Und noch weit ungewöhnlicher: Die vom Zweckverband „Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen“ getragene und von Marliese Kaminski geleitete Katholische Kindertagesstätte St. Suitbert im Flakerfeld ist gerade bemüht, die erste „Faire Kita“ nicht nur in Essen, sondern im gesamten Bistum zu werden. Toi, toi, toi.