Essen-Kupferdreh. . Landes-Umweltminister Johannes Remmel von den Grünen stellt der Siedlung Klimaschutzsiedlung auf der „Dilldorfer Höhe“ gute Noten aus, auch wenn Qualität ihren Preis hat. Allbau AG baute Wohnungen und Passivhäuser, die auf große Resonanz stießen

Wer morgen sparen möchte, muss mitunter heute Geld in die Hand nehmen, erst recht, wenn’s um Energie-Effizienz auf Sicht geht. Umweltschutz zahlt sich irgendwann aus, wenn man denn zuvor auch eingezahlt hat, etwa in gute Technik. Ein gutes Beispiel: Teile der Siedlung „Dilldorfer Höhe“ in Kupferdreh, Mitglied im Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“, das die Landesregierung auflegte, um die wärmebedingten CO2-Emissionen in Wohnsiedlungen mit allem Nachdruck zu reduzieren – bei Neubauten und auch in der Bestandssanierung.

Zukunftsenergien-Tour

„Auch hier findet Klimaschutz made in NRW statt, es wäre doch schön, wenn Essen irgendwann die Klimaschutzhauptstadt des gesamten Ruhrgebiets werden könnte“, war Johannes Remmel aber schon sichtlich zufrieden mit dem, was in den vergangenen knapp zwei Jahren auf der „Dilldorfer Höhe“ rund um die Adressen Am Wieselbach passiert ist. Gestern führte seine Zukunftsenergien-Tour den grünen Landes-Umweltminister nach Kupferdreh in die erste zertifizierte Klimaschutzsiedlung der Stadt.

Was er sah, schien Remmel zu gefallen. Drei Mehrfamilien-Mietshäuser mit zusammen 20 Wohneinheiten etwa, die die Allbau AG als größter Essener Wohnungsanbieter vor Ort im Passivhausstandard gebaut hat. Häuser mit ausgefeiltester Technik, mit Sole-Wasser-Wärmepumpen, die Erdwärme verwerten, mit Solarthermie für die Brauchwasseraufbereitung und Photovoltaikflächen. „Denn“, so der technische Allbau-Prokurist Helmut Asche, „es muss immer auch Energie erzeugt werden, um letztlich Energie einzusparen“. Pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche werden lediglich 9 Kilogramm CO2 ausgestoßen, obwohl die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) in aller Strenge bis zu 18 Kilogramm noch tolerieren würde.

Elektronische Haustechnik

Zudem verfügen die Wohnungen über ein Smart-Meetering-Panel, ein elektronisches Haustechnikgerät, mit dem man den eigenen Verbrauch stets aktuell ablesen und vergleichen kann.

Äußerst nachgefragt, auch wenn’s letztlich gedauert hat, waren die 31 Wohnungen in den fünf Mehrfamilienhäusern sowie die Ende 2013 im zweiten Bauabschnitt fertiggestellten und vermieteten 17 Einfamilienhäuser im KfW-55-Effizienzhausstandard.

Was gut ist, ist meist aber auch teuer oder zumindest nicht billig. Quadratmeterpreise zwischen 8,50 und 10,50 Euro, wie sie die Allbau AG eigenen Angaben zufolge aufrufen muss, sind laut Prokurist Samuel Šerifi „für Essen schon sehr hoch und waren auch nur schwer zu vermitteln“, dass aber nur noch zwei Wohnungen zu haben sind, zeige schon, dass Menschen bereit seien, gutes Geld für gutes Wohnen zu bezahlen.